Ihn gründete Volodymyr Zelenskyy, indem er im August 2019 einen entsprechenden Erlass unterzeichnete. Der Staatschef verordnete, gerade am 29. August dieses Gedenkdatum zu begehen, denn an diesem Tag vor sechs Jahren war im „Ilowajsk-Kessel“ die größte Zahl der ukrainischen Kämpfer seit der Zeit des Kriegs im Danbass gefallen.

In diesem Jahr trat Präsident mit einer Erklärung anlässlich des Gedenktages auf. In ihrem Schwerpunkt stand die Tragödie von Ilowajsk. Er rief die Sicherheitsbehörden auf, Ermittlungsergebnisse zu zeigen, damit die Menschen die Wahrheit wissen, wie bitter sie auch sein mag. „An diesem Tag geschah die Tragödie von Ilowajsk, „der Kessel von Ilowajsk“. Wir dürfen nicht diesen Tag vergessen, dürfen nicht jeden Namen, Familiennamen vergessen, die heute zu hören waren. Heute verlautbarten wir 40 Minuten lang Familiennamen und Namen unserer gefallenen Jungs. Leider können wir diese Zeit nicht verkürzen, aber wir können als Staat alles tun, damit sich diese Zeit überhaupt nicht vergrößert. Deshalb Ruhm unseren Helden, unseren Jungs, Ruhm denjenigen, die heute an der Front die Ukraine gegen die russische Aggression verteidigen“, – sagte V. Zelenskyy.

„Kaum können wir darauf hoffen, dass eine solche Wunde wie der heutige Tag am Leibe der Geschichte der Ukraine, am Herzen der Eltern der Gefallenen irgend-wann vernarbt ist“, – fügte er hinzu. V. Zelenskyy betonte, dass die ukrainischen Behörden alles tun müssen, damit „diese Wunde nicht vernarbt ist“ und dass niemand die Namen der ukrainischen Helden vergisst, die für die Ukraine gefallen sind. „Damit wir täglich berichten, dass solche Tragödien in der Ukraine waren, solche Helden in der Ukraine waren und sind, die ihr Leben opfern. Unsere Hauptpflicht ist es, die Geschichte der Ukraine, die Geschichte unserer Helden beizubringen“, – resümierte Präsident.

An der Zeremonie des Gedenkens der gefallenen Verteidiger bei der Gedenkglocke auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums der Ukraine nahmen zusammen mit Präsident auch der Vorsitzende der Werchowna Rada (Parlamentspräsident), Dmytro Rasumkow, und der Premierminister, Denys Schmygal, teil. Der Parlamentspräsident hob unter anderem hervor, dass das Land alles Mögliche tun werde, damit die Opfer der gefallenen Militärs nicht umsonst seien. „Das Wenigste davon, was wir tun können, ist, das Gedenken derjenigen zu ehren, die ihr Leben für die Ukraine opferten. Wir werden sie immer im Gedächtnis behalten und alles Mögliche tun, damit ihr Opfer nicht umsonst ist, und die Ukraine ihre territoriale Integrität und Souveränität verteidigt hat. Heiliges Gedenken!“ – erklärte D. Rasumkow.

Der Regierungschef erinnerte an die Ereignisse in den Feldern bei Ilowajsk im Donbass. „Der 29. August 2014 wurde tragische Seite in der Geschichte der Ukraine. In den schrecklichen Kämpfen, die in den Sonnenblumenfeldern bei Ilowajsk entbrannten, kamen Hunderte unsere Verteidiger ums Leben, noch mehr wurden verletzt und Dutzende sind verschollen. Doch dank einem festen Charakter und dem Heldentum gelang es den Ukrainern durch die Umklammerung des Feindes auszubrechen. In Dankbarkeit neigen wir den Kopf vor ihnen. Die Helden sterben nicht“, – betonte D. Schmygal.

Am Samstag dem 29. August wurde in Kriwyj Rig das erste Denkmal für die Gefallenen im Kessel von Ilowajsk in der Ukraine enthüllt. Einen Tag zuvor kamen in Kiew Frauen und Müttern der Kämpfer, die durch die russische Aggression im Osten der Ukraine gefallen waren, an die Botschaft Russlands. Rund zwei Hunderte Frauen brachten Bilder der gefallenen Ehemänner und Söhne, Sachen von Verwandten, die immer noch Blutspuren aufbewahren sowie auch Sonnenblumenbündel – ein Symbol der Tragödie von Ilowajsk mit. Blumen und blutbefleckte Laufschuhe ließ man am Zaun der Botschaft.

Und in der US-Botschaft in der Ukraine rief man zum Jahrestag der Tragödie von Ilowajsk Russland auf, seine Truppen aus dem Donbass abzuziehen. „Wir erinnern uns mit Trauer an diejenigen, die vor sechs Jahren ihre Leben in Ilowajsk opferten und die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine verteidigten. Russland muss seine Minsker Verpflichtungen vollständig erfüllen – seine Waffen und die von ihm geleiteten Kräfte abziehen, die Auflösung der bewaffneten Gruppierungen unterstützen, die im Osten der Ukraine handeln, und die Kontrolle über die völkerrechtlich anerkannte Grenze der Ukraine an die Ukraine zurückgeben“, – erklärte die Botschaft.

In der diplomatischen Anstalt fügte man hinzu, dass die US-Sanktionen gegen Russland wegen seiner Aggression im Donbass fortgesetzt werden, solange die Russische Föderation völlig seine Verpflichtungen im Rahmen der Minsker Vereinbarungen nicht erfüllt hat.

Es sei daran erinnert, dass Mitte August 2014 ukrainische Truppen und Freiwillige es schafften, den größten Teil der Stadt Ilowajsk, Gebiet Donezk, unter ihre Kontrolle zu nehmen. Doch nachdem am 23. – 24. August russische Truppen in den Raum der Kriegshandlungen einmarschiert waren, gerieten die ukrainischen Kämpfer in eine Einkesselung. Danach erklärten die Separatisten und russischen Militärs, sie seien bereit, die Ukrainer auszulassen. Es wurde ein Korridor für den Abzug gebildet, aber die russische Seite verletzte die Vereinbarungen. Als die ukrainischen Militärs in organisierten Kolonnen die Bewegung aus der Stadt begonnen hatten, wurden sie beschossen. Laut offiziellen Angaben kamen um Ilowajsk herum und in der Stadt selbst 366 ukrainische Kämpfer ums Leben, rund 450 wurden verletzt, 300 wurden gefangengenommen, 84 gelten bis jetzt als verschollen. Nichtsdestoweniger schätzt eine parlamentarische provisorische Untersuchungskommission zur Ermittlung der Tragödie von Ilowajsk die gesamten Verluste der ukrainischen Truppen bei einer Tausend ein.

Am 14. August 2017 veröffentlichte die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine die Ergebnisse der Ermittlung der Tragödie von Ilowajsk. Nach Angaben der Untersuchung führten dazu der direkte Einmarsch der Streitkräfte Russlands und weitere Verübung von Kriegsverbrechen durch die russischen Truppen. Die Russische Föderation erkennt offiziell ihren Einmarsch in die Ukraine trotz der von der Ukraine angeführten Fakten und Beweise nicht an.

Zeitung „Stimme der Ukraine“