Gleichzeitig identifizierte der Geheimdienst Versuche Russlands, die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen.

So kommentierte der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba, einen Bericht des Büros des Direktors für Nationalen US-Geheimdienst über die Einmischung in die amerikanischen Wahlen im Jahr 2020.

„Ende des Mythos über die Einmischung der Ukraine in die Wahlen. Die US-Geheimdienste fanden keine Anzeichen der Beteiligung der ukrainischen Regierung an subversiven Maßnahmen gegen die USA. Die Einmischung unternahm Russland, die auch bestrebt war, die Unterstützung für die Ukraine durch die Vereinigten Staaten zu verringern. Ein anderes hochkarätiges Fiasko der Russischen Föderation“, – erklärte D. Kuleba.

Am 16. März veröffentlichten die Vereinigten Staaten einen Bericht des Büros des Direktors für Nationalen Geheimdienst über die Einmischung in die amerikanischen Wahlen im Jahr 2020, an welcher unter anderem Russland beteiligt gewesen war. Der Ansicht des Geheimdienstes nach war die Einmischung in die amerikanischen Wahlen unmittelbar vom russischen Präsidenten, Wladimir Putin, genehmigt worden.

er US-Geheimdienst kam zum Schluss, dass Russland die Wahl von Joe Biden für unerwünscht für seine nationalen Interessen hielt und deshalb seine Bemühungen darauf richtete, seine Präsidentschaftskampagne zu untergraben.

Mit diesem Ziel unternahm der Kreml Operationen, um den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten zu beeinflussen. Russlands Aktionen waren auf mehrere Ziele gerichtet: Joe Biden und der Demokratischen Partei Schaden zuzufügen, Donald Trump zu unterstützen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Wahlprozess zu untergraben und die soziale und politische Zwietracht in der amerikanischen Gesellschaft zu stärken.

Im Bericht wird behauptet, dass an diesen Aktionen der russische Geheimdienst, Medien, Trolle im Netz sowie mit der Ukraine verbundene Personen – unter anderem der ukrainische Parlamentsangeordnete, Andrij Derkatsch beteiligt waren.

Gleichzeitig stellt man im Bericht fest, dass A. Derkatsch kein unabhängiger Akteur war. Die Autoren des Berichts verbinden seine Aktivitäten nicht mit den Absichten des ukrainischen Staates, sondern betrachten ihn als eine Person, die an Operationen des russischen Einflusses beteiligt war.

„Wir glauben, dass Putin die Aktivitäten von Andrij Derkatsch – einem ukrainischen Parlamentsabgeordneten, der bedeutende Rolle beim Einfluss Russlands auf die Wahlen spielte, unter Beobachtung hielt. Derkatsch ist mit russischen Beamten und russischen Spezialdiensten verbunden“, – heißt es im Dokument.

Andrij Derkatsch und die mit ihm verbundenen Netzwerke, zu denen auch amerikanische Staatsbürger gehörten, trugen dazu bei, das russische Narrative über angeblich korrupte Beziehungen von Joe Biden, seiner Familie und anderer offizieller US-Vertreter in der Ukraine zu verbreiten.

Solche Aktivitäten, heißt es im Bericht, halfen dem Kreml, Anschuldigungen in Bezug auf seine Beteiligung an erwähnten Prozessen zu widerlegen, obwohl tatsächlich gerade russische Spezialdienste noch 2014 eine Propagandakampagne gegen J. Biden begonnen hatten.

Ungeachtet dessen, dass der amerikanische Geheimdienst die Einmischung des offiziellen Kiew in die amerikanischen Wahlen endgültig widerlegte, betonen mehrere Beobachter immerhin Folgendes: Die Ukraine, die behauptet, ein strategischer Partner Washingtons zu sein, sollte berücksichtigen, dass ihre Bürger beschuldigt werden, an Operationen russischer Spezialdienste teilgenommen zu haben.

„Welche restriktiven Maßnahmen gegen Russland Washington auch ergriffen hatte, lohnte es sich ebenfalls für Kiew, auf diesen Bericht zu reagieren. Obwohl Derkatsch und Co. im Interesse und auf Anweisung russischer Spezialdienste handelten, sind sie immer noch Bürger der Ukraine, die offen feindliche Aktivitäten gegen unseren strategischen Verbündeten durchführten. Deshalb sollte der Satz „sie handelten auf Anweisung russischer Spezialdienste“ in der Ukraine keine Entschuldigung sein“, – schrieb der Journalist, Taras Panyo. Und der Herausgeber der einflussreichen Internet-Ausgabe „Jewropejska Prawda“, Serhij Sydorenko, ist der Meinung, dass die Reaktion Kiews auf die Anschuldigungen gegen ukrainische Bürger, „ein Lackmustest sein wird, der die zukünftige Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber Zelenskyy und seinem Team beeinflusst“.

Zeitung „Stimme der Ukraine“