Es sei darauf hingewiesen, dass die Ukraine nicht nur unter den ehemaligen Sowjetrepubliken, sondern auch unter allen Ländern der Welt in den Kriegsjahren die größten Verluste erlitt. Nach verschiedenen Einschätzungen starben in der Ukraine von 8 bis 10 Millionen Menschen, von denen etwa 5 Millionen Zivilisten waren. 2,2 Millionen Menschen wurden zur Zwangsarbeit nach Nazideutschland gebracht. Mehr als 700 Städte und fast 30.000 Dörfer wurden in komplette Ruinen verwandelt.

Die Ukrainer leisteten einen wesentlichen Beitrag zum Sieg über den Nationalsozialismus. Auf der Seite der Vereinten Nationen kämpften sie als Teil der Armeen Großbritanniens und Kanadas – 45 Tausend Menschen, Polens – 120.000, der UdSSR – etwa 6 Millionen, der Vereinigten Staaten – 80.000 sowie in der Ukraine selbst in den Reihen der ukrainischen Aufstandsarmee kämpften etwa 100.000 Menschen.

Jetzt werden in der Ukraine jährlich der Tag der Erinnerung und Versöhnung am 8. Mai und der Tag des Sieges über den Nazismus im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai gefeiert.

Die relative Mehrheit – 41% Ukrainer glauben, dass beide Daten gefeiert werden sollten. Davon zeugen die Angaben der jüngsten soziologischen Umfrage.

Gleichzeitig sind 31% der Befragten der Ansicht, dass die Ukraine nur den Tag des Sieges über den Nazismus am 9. Mai begehen sollte. Ungefähr 9 % Menschen befürworten im Gegenteil die Idee, nur den Tag der Erinnerung und Versöhnung am 8. Mai zu feíern, weitere 10% der Befragten sind gleichgültig.

„Für eine Eintrittskarte in diese Welt ohne Krieg haben unsere Vorfahren mehr als 8 Millionen Menschenleben gezahlt. Mehr als 8 Millionen Ukrainer starben“, – erklärte Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelenskyy, während dieser Gedenktage.

„Sie starben, damit jeder von uns wusste, was diese Konzepte aus Büchern, und nicht aus eigener Erfahrung bedeuten. Ich sah es im Kino, und nicht mit meinen eigenen Augen. Sie starben für eine Eintrittskarte in die Zukunft. Für uns, für ihre Kinder und Enkelkinder“, – betonte er.

Indessen gab das Außenministerium der Ukraine eine Erklärung zum Tag der Erinnerung und Versöhnung ab, in der hervorgehoben wurde, dass die Ukrainer derzeit nicht nur sich selbst, sondern das gesamte demokratische Europa schützen.

„Viele Jahrzehnte lang hofften wir, dass der Krieg nie wieder auf den ukrainischen Boden kommen würde. Aber 2014 begann Russland eine militärische Aggression gegen die Ukraine und besetzte einen Teil unseres Territoriums. Heute schützt die Ukraine nicht nur sich selbst, sondern auch das ganze demokratische Europa. Jenes Europa, das auf den Ruinen des Zweiten Weltkriegs erschien und von der Hauptidee „Nie wieder“ vereint wird“, – heißt es im Dokument.

Zeitung „Stimme der Ukraine“