Dies erklärte der Sekretär des Nationalen Sicherheits-und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow. Ihm zufolge haben die belorussischen Behörden durch eine gewaltsame Landung eines Ryanair-Flugzeugs in Minsk und Festnahme des ehemaligen Herausgebers des oppositionellen zur Macht von Lukaschenko Telegrammkanals NEXTA Roman Protasewitsch eine weitere „rote Linie“ überschritten, und solche Aktionen können nicht unbeantwortet bleiben.

„Die Entscheidung, ein Ryanair-Passagierflugzeug am Flughafen Minsk landen zu lassen, war zweifellos eine geplante und gut durchdachte Sonderoperation, für die Alexsandr Lukaschenko eine volle Verantwortung trägt“, – betonte der NSVR-Sekretär.

„Die Rechtstaatlichkeit, die ständig verletzt wird, ist eine Strafe für alle Arten von „Führern“ autoritären Typs, auch wenn sich diese Strafe zeitlich verzögert. Die abenteuerlichen Entscheidungen, die unter den Bedingungen einer Ein-Mann-Diktatur getroffen werden, führen, wie die Luftfahrtgeschichte zeigt, zu massiven menschlichen Opfern“, – betonte er.

O. Danilow hob hervor, dass gerade bei dieser Reihe von Aktionen, die man vollkommen als Manifestation des Staatsterrorismus bezeichnen kann, ist die Entscheidung, ein MiG-29-Kampfflugzeug in die Luft anzuheben, um die Landung des Ryanair-Fluges in Minsk zu begleiten, die zu einer Luftkatastrophe führen könnte.

„In der Kriegslage, in der sich unser Land befindet, ist die Entscheidung der Staatsführung auf die Interessen der nationalen Sicherheit zurückzuführen, gerade deswegen beauftragte Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelenskyy, die Regierung, eine Entscheidung durchzunehmen, Direktflüge zwischen der Ukraine und Belarus einzustellen, und den Durchflug von Maschinen mit ukrainischer Registrierung in und durch das Gebiet der Republik Belarus zu verbieten“, – betonte er.

Im Auftrag von Präsident wurde bei einer außerordentlichen Sitzung der ukrainischen Regierung am 25. Mai beschlossen, den Flugverkehr zwischen der Ukraine und Belarus am 26. Mai ab 00.00 Uhr einzustellen. Außerdem ist es ukrainischen Fluggesellschaften und Flugzeugen untersagt, Flüge im Luftraum von Belarus zu absolvieren.

Indessen verboten die Staats-und Regierungschefs der Europäischen Union am ersten Tag ihres Gipfeltreffens, das in Brüssel stattfindet, auch Flüge belorussischer Fluggesellschaften in die EU, forderten die europäischen Luftfahrtunternehmen auf, das Überfliegen der Republik zu vermeiden, und beauftragten die Regierungen, neue Sanktionen gegen die belorussischen Behörden zu verhängen. Ähnliche Entscheidung traf auch Großbritannien.

Russland übernahm erwartungsgemäß die Seite der Minsker Behörden. Es ist notwendig, sich mit dem Vorfall zu befassen und dann Entscheidungen zur Bestrafung zu treffen. So kommentierte der Pressesprecher von Präsident der Russischen Föderation, Dmitri Peskow, die Entscheidung der EU-Länder, den Flugverkehr mit Belarus zu beschränken.

Die Ukraine hat ihrerseits bereits ausländischen Partnern angeboten, ihren Luftraum anstelle der geschlossenen belorussischen zu nutzen. „Wir sind bereit, Staaten und Privatunternehmen bei der Umstrukturierung der Strecken durch unseren Luftraum maximal zu unterstützen“, – teilte der Minister für Infrastruktur, Olexandr Kubrakow mit.

Zur Auskunft. Am 23. Mai landete am Flughafen „Minsk“ extra ein Flugzeug der Gesellschaft Ryanair, das auf der Strecke Athen-Vilnius flog. Ein Grund für die Landung war ein Signal dafür, dass sich angeblich eine Bombe an Bord befand. Das Flugzeug wurde kontrolliert, eine Sprengladung nicht gefunden.

Nach der Landung nahmen die Behörden des Landes den an Bord befindlichen Gründer des oppositionellen Telegrammkanals NEXTA, Roman Protasewitsch, fest.

Gleich darauf erschienen Informationen darüber, dass Lukaschenko fürs Abfangen der Ryanair-Maschine ein MiG-29-Jagdflugzeug geschickt hatte. Die Anführerin der belorussischen Opposition, Swetlana Tichanowskaja, bemerkte, dass es „ziemlich offensichtlich ist, dass dies eine Operation der Sonderdienste ist, um das Flugzeug zu entführen, um den Aktivisten und Blogger Protasewitsch festzunehmen“.

Die Umstände der Notlandung des Ryanair-Flugzeugs in Minsk wird die Internationale Organisation für Zivilluftfahrt ICAO untersucht.

Zeitung „Stimme der Ukraine“