„Wir bekräftigen eine 2008 auf dem Bukarest-Gipfel getroffene Entscheidung, dass die Ukraine dank dem Aktionsplan für die Mitgliedschaft, der ein integraler Bestandteil des Prozesses ist, Mitglied des Bündnisses wird“, – heißt es im Kommunique.

„Wir setzen uns fest für die Unterstützung des Rechts der Ukraine ein, über ihre eigene Zukunft und den außenpolitischen Kurs ohne Einmischung von außen zu entscheiden. Jährliche nationale Programme unter der Schirmherrschaft der Ukraine-NATO-Kommission bleiben Mechanismus, mit dem die Ukraine Reformen im Zusammenhang mit ihrem Streben nach einer NATO-Mitgliedschaft vorantreibt. Die Ukraine sollte unter der Schirmherrschaft der Ukraine-NATO-Kommission alle verfügbaren Instrumente voll nutzen, um ihr Ziel bei der Verwirklichung der NATO- Prinzipien und - Standards zu erreichen“, – betonen die führenden Persönlichkeiten des Bündnisses.

Auch wurde gesagt, dass der Erfolg bei der Einführung umfassender und unumkehrbarer Reformen, darunter im Kampf gegen die Korruption, bei der Förderung eines integrativen politischen Prozesses und einer Dezentralisierungsreform, die auf demokratischen Werten, der Achtung der Menschenrechte, der Minderheiten und der Rechtsstaatlichkeit beruht, werden bei der Schaffung der Grundlage für eine wohlhabende und friedliche Ukraine von entscheidender Bedeutung sein.

Die führenden Persönlichkeiten des Bündnisses stellten fest, dass der der Ukraine im vorigen Jahr gewährte Status eines Partners mit erweiterten Möglichkeiten weitere Impulse für eine ehrgeizige Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der NATO gibt und eine bessere Truppenkompatibilität und die Durchführung einer größeren Anzahl gemeinsamer Militärübungen und Trainings fördern sowie das Lagebewusstsein stärken wird.

Es sei daran erinnert, dass der Generalsekretär des Bündnisses, Jens Stoltenberg, vor dem Gipfeltreffen mitteilte, die Daten möglicher Termine für den Beitritt der Ukraine und Georgiens zur NATO würden nicht bekannt gegeben. Und am 7. Juni erklärte der stellvertretende NATO-Generalsekretär, Mircea Joana, es gebe beim Bündnis noch keinen Konsens darüber, der Ukraine einen Aktionsplan für die Mitgliedschaft vorzulegen.

Beobachtern zufolge sei jene Tatsache, dass beim aktuellen Gipfel unmissverständlich verkündet wurde, dass die Ukraine NATO-Mitglied durch den Aktionsplan für die Mitgliedschaft werden wird, Ergebnis entschlossener Maßnahmen der ukrainischen Führung.

So kündigten die höchsten offiziellen Persönlichkeiten die Forderung Kiews an, das Land in die Zahl der Mitglieder des Militärblocks aufzunehmen.

„2008 wurde der Ukraine die Mitgliedschaft zugesagt. Seitdem hat die NATO nichts unternommen, um dieses Versprechen zu erfüllen“, – erklärte der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba, am Vorabend des Gipfels. Gleichzeitig seien sich die ukrainischen Behörden seiner Meinung nach bewusst, dass der Weg zur NATO zwar Zeit in Anspruch nehmen könne, dieser Prozess aber so schnell wie möglich eingeleitet werden müsse.

Eine ähnliche Erklärung gab der Leiter des Büros von Präsident der Ukraine, Andrij Jermak, ab. „Wir glauben daran, dass unsere Partner so schnell wie möglich einen Konsens in Bezug auf unsere NATO-Mitgliedschaft erzielen werden. Von ihnen hängt die Zukunft der Ukraine ab. Wie der ukrainische Präsident sagte, sind wir jetzt in Gefahr und brauchen Hilfe“, – betonte A. Jermak.

Volodymyr Zelenskyy selbst hat wiederholt erklärt, dass er die Mitgliedschaft des Landes in der NATO für den einzigen Weg zur Lösung des militärischen Konflikts im Donbass hält. „Wir streben eine Reform unseres Heeres-und Verteidigungssektors an, aber Reformen allein können Russland nicht aufhalten“, – erklärte er in einem Gespräch mit dem NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg.

Wie der britische Ukraine-Experte Timothy Ash am Vorabend des Bündnis-Gipfels schrieb, müsse sich der Westen nur daran erinnern, dass bereits mehr als 14 Tausend Ukrainer bei der Verteidigung westlicher Werte gestorben sind. „Die ukrainischen Truppen erleiden weiterhin fast täglich Verluste für diese gerechte Sache. 250 Tausend ukrainische Soldaten stehen jetzt an vorderster Front hinter der NATO und verteidigen NATO-Staaten vor russischer Aggression. Das Bündnis könnte der Ukraine zumindest einen MAP anbieten, um ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken und uns alle zu schützen, unabhängig von der endgültigen Entscheidung über die Mitgliedschaft“, – betonte er.

Zeitung „Stimme der Ukraine“