„Die Ukraine ist buchstäblich überall. Die Ukraine ist der Hauptgrund beim Erscheinen dieser Dokumente, die Ukraine ist bei allen Konsultationen, bei allen Gesprächen anwesend, die man mit Russland führt. Und der Ukraine teilen ihre Partner mit, worüber sie mit Russland sprechen, stimmen ihre Positionen mit uns ab. Die Ukraine steht jetzt im Zentrum dieser Prozesse“, – berichtete D. Kuleba in einem Interview mit ukrainischen Medien.

Ihm zufolge, wenn zuvor die Ukraine passiver gewesen sei, so trete sie jetzt als aktives Subjekt, aktiver Teilnehmer an der internationalen Politik auf, „zwingt sogar oft buchstäblich ihre Vision, ihre Position auf“. 

Er versicherte auch, dass niemand die Ukraine in den diplomatischen Beziehungen unter Druck setze. „Man verbreitete in letzter Zeit Gerüchte, Medien berichteten, dass die Ukraine unter Druck gesetzt wird, hier wird gepresst, dort wird gedrückt. Eine Möglichkeit, um etwas „hartnäckig zu bitten“ oder Druck in Bezug auf etwas auszuüben, das nicht den Interessen der Ukraine entspricht, eine solche Option steht grundsätzlich nicht auf dem Tisch, sie wurde von der Tagesordnung gestrichen. Die Partner wissen, dass sie es nicht einmal versuchen sollten“, – betonte der Minister.

Anfang Dezember sagte Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin, indem er die Truppenansammlung an der ukrainischen Grenze erklärte, dass Russland Rechtsgarantien für die Nicht-Erweiterung der NATO nach Osten brauche. Und am 17. Dezember legte Russland der NATO und den Vereinigten Staaten seine „Vorschläge“ zur Gewährleistung der Sicherheit in Europa vor. Moskau fordert unter anderem, dass die NATO darauf verzichtet, die Ukraine in ihren Bestand aufzunehmen sowie ihre Waffen und Militärs aus den osteuropäischen Ländern abzieht, die in das Bündnis nach 1997 aufgenommen wurden. 

Es ist bereits bekannt geworden, dass Vertreter der Vereinigten Staaten und Russlands am 10. Januar Verhandlungen abhalten werden. Für den 12. Januar ist eine Sitzung der Russland-NATO-Kommission und für den 13. Januar sind Verhandlungen zwischen Vertretern der Russischen Föderation und der OSZE geplant worden. 

Dmytro Kuleba ist in diesem Zusammenhang der Ansicht, dass die Vereinigten Staaten und die NATO der Forderung Russlands, die Osterweiterung zu stoppen, nicht zustimmen würden, denn dies wäre die größte Demütigung seit der Gründung des Bündnisses. 

„Ich glaube nicht daran,  dass die USA und die NATO der Forderung Russlands, die Osterweiterung zu stoppen, zustimmen, oder aus den Ländern Mitteleuropas „zurückrollen“ werden, wie  Russland verlangt. Es besteht dort nicht nur die Forderung, dass sich die NATO nicht erweitert, sondern auch die Forderung,  die militärische Präsenz des Bündnisses in den NATO-Mitgliedsstaaten einzustellen. Ich glaube nicht daran, denn eine solche Forderung in irgendeiner Form zu akzeptieren wäre die größte Demütigung der USA und der NATO in der Geschichte seit der Gründung der Allianz“, – sagte der Chef der ukrainischen Diplomatie.

Indessen unterzeichnete US-Präsident Joe Biden den Verteidigungshaushalt 2022. Wie auf der Website des Weißen Hauses mitgeteilt wird, sieht das Dokument vor, 300 Millionen US-Dollar an Militärhilfe für die ukrainischen Streitkräfte bereitzustellen. 

Zeitung „Stimme der Ukraine“