Die Präsidentschaftswahlen der Ukraine entsprechen dem Gesetz, seien demokratisch und auf dem Niveau hoher internationaler  Standards durchgeführt. Dies erklärte die Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Tatjana Slipatschuk beim gestrigen Briefing in der Zentralen Wahlkommission. Bei der Zentralen Wahlbehörde behauptet man, dass keine Beschwerden bzw. Erklärungen über Verstöße im Laufe der Abstimmung festgestellt wurden, die  die Wahlergebnisse beeinflusst hätten.

Zur ersten Hälfte des 23. April sind bei der Zentralen Wahlbehörde 97 Prozent der elektronischen Protokolle angekommen. Für den Präsidentenkandidaten Wolodymyr Selenskij stimmten 73,15% Wähler. Für Petro Poroschenko – 24,52% Wähler. Der gültige Präsident der Ukraine Petro Poroschenko belegte nur im Gebiet Lemberg und dem ausländischen Wahlkreis den ersten Platz. In allen übrigen Gebieten  und der Hauptstadt Kiew gaben die Wähler W. Selenskij den Vorrang.

Gestern Abend informierte W. Selenskij beim Briefing, dass er vom gültigen Präsidenten gratuliert wurde und auch seine Bereitschaft äußerte, P. Poroschenko um einen Rat zu bitten, falls es notwendig sei. In seinen Antworten auf die Fragen der Journalisten betonte der künftige Staatschef, er sehe einen weiteren Dialog mit Russland in der Fortsetzung des Normandie-Formats der Verhandlungen. – Wir würden den Minsker Prozess fortsetzen und ihn neu laden, – unterstrich er. – Ich meine, es würde Kaderänderungen geben, aber wir würden bis zum Ende gehen, ums das Feuer einzustellen. Das Wichtigste für uns sei es, unsere Jungs lebendig zurückzuholen. Sein Team beabsichtige einen mächtigen  Informationskrieg, um das Feuer im Donbass einzustellen. W. Selenskij versprach, schon in kurzer Zeit seine ersten Kaderernennungen zu kommentieren, und teilte mit, er habe Vereinbarungen mit gültigen Generälen über einen Neubau des Generalstabs. Er räumte darüber hinaus ein, er habe als Garant die ukrainische Sprache zu unterstützen.

Nachdem die Ergebnisse des Nationalen Exit Pols veröffentlicht worden waren, gratulierte der amerikanische Präsident D. Trump W. Selenskij und bekräftigte die Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine durch die Vereinigten Staaten. Außerdem äußerte der USA-Präsident die Bereitschaft, mit dem gewählten Präsidenten  und dem ukrainischen Volk zusammenzuarbeiten, um die Reformen zu realisieren, die für die Festigung der Demokratie notwendig sind, um die Prosperität auszubauen und die Korruption im Land auszuwurzeln. Er nannte die Wahlen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Ukraine und hob hervor, dass sie in friedlicher und demokratischer Weise verlaufen sind. Es fand auch ein Telefongespräch mit Präsident Frankreichs Emmanuel Macron statt. Dies teilte W. Selinski selbst auf seiner Facebook-Seite mit.

Präsident der Republik Polen Andrej Duda gratulierte bei einem Telefongespräch  dem gewählten Staatschef zur Präsidentenwahl.  A. Duda versicherte seinem ukrainischen Kollegen „der Bereitschaft Polens, weiterhin allseitig der Ukraine im Bereich Sicherheit und Staatsreformen“ zu helfen. A. Duda gab seine Überzeugung zum Ausdruck, dass ein neues Herangehen an die Methoden, „die gemeinsame neue Geschichte unserer Völker zu deuten“, der Festigung der freundschaftlichen Beziehungen und Formierung eines gegenseitigen Einvernehmens dienen sowie eine tiefe Glaube“ darin, dass die Zeit der Präsidentschaft von W. Selenskij „positive Wende bei dieser Sache bringen wird“.

Die Bundeskanzlerin A. Merkel betonte in ihrem Grußschreiben, dass die Stabilisierung der Ukraine und eine friedliche Konfliktlösung ihr ebenso am Herzen liegen, wie die Durchführung zentraler Reformen der Justiz, der Dezentralisierung und sowie der Korruptionsbekämpfung. Die Regierung Deutschlands werde auch künftig fortsetzen, aktiv die Ukraine zu unterstützen, besonders  ihr Recht auf Souveränität und territoriale Integrität, – hob die Bundeskanzlerin hervor.
„Wie Präsident der Ukraine können Sie auf feste Unterstützung der Ukraine auf dem Wege der Reformen durch die Europäische Union rechnen“, wurde in einem gemeinsamen mit Donald Tusk Schreiben unterstrichen, den der Leiter der Europäischen Kommission Juan Claude Juncker  in Twitter veröffentlichte. Er hob auch hervor, dass das Volk der Ukraine während der ganzen Wahlprozesses eine starke Neigung zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit demonstriert hatte.

„Wir grüßen Wolodymyr Selenskij… Die Ukraine ist ein vollberechtigter Nato-Partner, und wir erwarten eine Verlängerung unserer Zusammenarbeit“, – so reagierte der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf den Sieg von W. Selenskij.
Der neugewählte Präsident wurde von Premierminister Kanadas Justin Trudeau und Außenminister von Großbritannien  Jeremy Hunt begrüßt.

Wolodymyr Selenski wurde auch von Präsident Weißrusslands Olexandr Lukaschenko beglückwünscht. Seinerseits betonte der Premierminister Russlands Dmitri Medwedjew: „Ich habe keinen Zweifel, dass der neue Staatschef in Bezug auf Russland die Rhetorik einhalten wird, die er im Laufe der Wahlkampagne benutzte. Ich habe keine Illusionen diesbezüglich. Gleichzeitig gibt es immerhin Chancen auf eine Verbesserung der Wechselbeziehungen mit unserem Land“, – fügte der russische Regierungschef hinzu.

Zu gleicher Zeit nahm der Stab des Präsidentenkandidaten W. Selenski die Grüße des ehemaligen Präsidenten der Ukraine Viktor Janukowitsch nicht an.

„Während der ganzen Kampagne bekam die Selenski-Mannschaft die sogenannte „Unterstützung“ von russischen Propagandisten und ehemaligen ukrainischen Beamten. Wir kommen ohne diese Unterstützung wie auch ohne ihre Grüße aus“, – sagte der Vertreter des Stabs Dmytro Rasumkow.