Präsident der Ukraine W. Zelenskij hofft, dass alle am Absturz des MH-17-Flugzeuges Schuldigen auf die Anklagebank des Internationalen Strafgerichtshofes geraten werden. So heißt es in einer Mitteilung des Amts des ukrainischen Präsidenten. „Die Ukraine begrüßt die Schlussfolgerungen der Internationalen Ermittlungsgruppe zur MH-17 und hofft, dass alle, die an der frechen Ermordung der unschuldigen Kinder, Frauen und Männer schuldig sind, auf die Anklagebank geraten werden“, – betont man in der Mitteilung.

Wie westliche Medien mitteilten, erklärte der Hauptstaatsanwalt der Niederlande, Vorsitzende der Internationalen Ermittlungsgruppe Fred Westerbeke, zu der Staatsanwälte der Ukraine, der Niederlande, Malaysias, Belgiens und Australiens gehörten, dass das Gericht über mutmaßliche Täter am Absturz der malaysischen „Boeing“ im Himmel über Donezk im Sommer 2014 am 9. März 2020 beginnt. Wobei beginnt es unabhängig davon, ob die Beschuldigten im Gerichtssaal erscheinen oder nicht. Die Ermittlungsgruppe ist zur Schlussfolgerung gekommen, dass die Flugabwehrraketenanlage „Buk“, die das Flugzeug abgeschossen hatte, zur 53. Flugabwehrraketenbrigade der Streitkräfte Russlands gehörte, die in Kursk stationiert war, was ein Beweis der Schlüsselrolle Russlands bei der Katastrophe der Fluglinie MH-17 ist.

Die ersten an der Tragödie dieser Fluglinie verdächtigen Personen sind vier Männer. Einer von ihnen – Igor Girkin war Oberst des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB). Die anderen zwei – Sergei Dubinskij und Oleg Pulatow – dienten bei der Hauptverwaltung für Aufklärung(GRU). Und der vierte – Leonid Chartschenko – war ein ukrainischer Bürger, der eine Truppe von Kämpfern in Donezk unter dem Kommando der Russen leitete. Die Beschuldigten feuerten keinen unmittelbaren Schuss ab, „bildeten aber ein Netz“, das die selbstproklamierte „Donezker Volksrepublik“ direkt mit Russland vereinigte. Sie sind für die Übersetzung der russischen Raketenanlage in den Osten der Ukraine verantwortlich, können also zum Gericht für den Mord an 298 Menschen herangezogen werden.

Die USA begrüßten die Schlussfolgerungen der Internationalen Ermittlungsgruppe in Bezug auf die des Mordes an den Passagieren des Flugzeugs „Boeing“ Beschuldigten, das im Himmel über den Donbass abgeschossen worden war, und riefen Russland auf, zur Bestrafung der Schuldigen beizutragen. So heißt es in einer Erklärung des Staatssekretärs Michael Pompeo, die vom US-Staatsdepartement verbreitet wurde.

Der Außenminister Großbritanniens Jeremy Hant rief Russland auch auf, in vollem Maße mit den Ermittlern nach der Klageerhebung an die vier Verdächtigten zusammenzuarbeiten. „Der Abschuss der MH-17 vor knapp 5 Jahren und tragische Tod von 298 Menschen, darunter von 10 Briten, war ein schreckliches Verbrechen. Die Familien und Nächsten verdienen die Gerechtigkeit. Heute wurden wir Zeuge eines wichtigen Schrittes der Verantwortung entgegen, die die Schuldigen an dieser Tragödie  zu tragen haben“, – erklärte Jeremy Hant. Die Schlussfolgerungen der Ermittlungsgruppe wurden auch bei der Nato unterstützt. „Das ist ein wichtiger Meilenstein bei den Bemühungen für die Entdeckung einer vollen Wahrheit und die Gewährlistung der Gerechtigkeit für den Mord an den unschuldigen Menschen aus 17 Ländern“, – erklärte der Generalsekretär der Allianz Jens Stoltenberg.

Indessen nannte man im Außenministerium Russlands die Schlussfolgerungen der gemeinsamen Ermittlungsgruppe über die MH-17 unbegründet, voreingenommen und einseitig, die auf die Diskreditierung der Russischen Föderation vor der Weltöffentlichkeit gerichtet sind.

„Die russische Seite rechnet wohl damit, dass die Regierungen im Westen einige Zeit lang Lärm machen werden, kehren dann zu gewöhnlichen Beziehungen mit Russland zurück. So muss es nicht geschehen. Es handelt sich nicht um irgend-welche politische Manipulationen, an welchen Moskau beschuldigt wird, sondern um die Morde, die von Agenten des Kremls im schmutzigen Krieg begangen wurden. Ein offenes Gericht – das ist es, wie die Öffentlichkeit gewöhnlich jene verfolgt, die das Staatsgesetz verletzen. So muss eine Antwort auf die Verbrechen und Lügen Moskaus sein“, – kommentierte die amerikanische „New-York Times“ die erwähnte Erklärung des Außenministeriums der Russischen Föderation.