Bringe der Normandie-Prozess in nächster Zeit kein Ergebnis, unternehme die Ukraine neue Maßnahmen, – erklärte der Außenminister der Ukraine Wadim Prystajko am 17. September in einem Interview für die deutsche Zeitung „Die Welt“. Auf die Frage über Erwartungen von einem bevorstehenden Gipfeltreffen auf der Ebene der Staats-und Regierungschefs im Normandie-Format hob W. Prystajko hervor, er könne ausschließlich von Erwartungen der Führung der Ukraine sprechen. „Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj möchte einen wahren Fortschritt im Laufe der nächsten sechs Monaten erzielen. Was der Kreml plant, weiß ich nicht. Er wartete eher darauf, dass das ukrainische Volk entkräftet ist und auf seine Regierung drücken wird, in die Aggression einzuwilligen. Aber so was ist nicht geschehen“, – betonte der Minister. Ihm zufolge möchte W. Selenskyj das Normandie-Format erweitern und zu den Verhandlungen Großbritannien und die USA einladen. „Präsident der Ukraine gab damit zu verstehen, dass wir nicht noch weitere fünf Jahre abwarten können. Und falls wir bald keinen Fortschritt im Normandie-Format sehen, werden wir neue Maßnahmen unternehmen, um die bestehende Dynamik zu verändern. Jedoch bedeutet das nicht, dass wir im Alleingang handeln werden. Wir werden im Dialog mit unseren Partnern bleiben und Veränderungen vorschlagen, die hoffentlich dem Prozess mehr Wirksamkeit bringen“, – unterstrich W. Prystajko.

Gleichzeitig wies er Vermutungen ab, dass der Konflikt im Donbass auf Kosten der Zugeständnisse in Frage der ukrainischen Gebiete eingestellt wird.

„Wir werden die ukrainischen Gebiete nicht aufgeben und setzten die Russen von unseren roten Linien in Kenntnis. Deswegen werden wir nicht zulassen, dass Russland seine Herrschaft in den Teilen der ukrainischen Gebiete festlegt, beispielsweise, wie es in Moldawien mit Transnistrien geschehen ist. Wir wollen unsere Bürger zurückholen. Und falls dies nicht möglich ist, werden wir zu anderen Mitteln greifen müssen, über welche jetzt noch zu früh ist zu reden“, – fügte der Chef des Außenministeriums hinzu.

Zeitung „Stimme der Ukraine“