Am 10. Oktober beantwortete Präsident Wolodymyr Selenskyj im Laufe eines Presse-Marathons in einem der Kiewer Kaffeehäuser, der mehr als 14 Stunden lang andauerte, über 500 Fragen, – heißt es in einer Mitteilung des Präsidentenbüros. An der Maßnahme nahmen 300 Journalisten teil.

Auf solche Weise stellte er einen Weltrekord an der Dauer einer Pressekonferenz auf. Dabei wechselten die Journalistengruppen einender an einem Tisch aus, und Präsident setzte fort, ihre Fragen zu beantworten. Beim Presse-Marathon schnitt man Fragen über Friedenseinstellung in der Ukraine, Treffen im Normandie-Format, „Steinmeier-Formel“, Beziehungen der Ukraine zu den USA und westeuropäischen Ländern, Bodenreform, Korruptionsbekämpfung und andere an.

Unter anderem erklärte Wolodymyr Selenskyj, dass er den Krieg im Donbass stoppen möchte und es für die Hauptmission seiner Präsidentschaft hält.

„Als ich zu Präsident gewählt wurde, welchen Selenskyj wählte die Gesellschaft? Den Präsidenten, der den Krieg stoppen wird. Gerade ein solcher Selenskyj bleibt“. Nach Worten von Präsident habe er zwei Pläne für die Entwicklung eines Friedensprozesses, aber in beiden Fällen gewöhnliche Menschen als Priorität bleiben würden, die man „nicht verlässt“.

W. Selenskyj erkannte auch zu, dass seine Mannschaft „die Steinmeier-Formel“ ungenügend erklärt hatte. Er erinnerte daran, dass diese „Formel“ nicht implementiert wurde und nur in einem Gesetz über Donbass – Sonderstatus funktionieren kann, das auch nicht angenommen werden könnte. „Wir haben mit den Menschen nicht genügend kommuniziert. Darin lag ein Fehler, aber in der „Formel“ selbst gab es keinen Fehler“, – betonte Präsident.

In Bezug auf die öffentliche Resonanz und Proteste, die mit der Unterzeichnung „der Steinmeier-Formel“ verbunden sind, erklärte er, er fürchte den Maidan nicht und sei bereit, zu gehen, wenn „die Gesellschaft Fortsetzung seiner Tätigkeit nicht wolle“.

„Ich möchte nicht sehr, dass der Konflikt im Donbass eingefroren wird, ich möchte nicht, dass wir Transnistrien oder Abchasien haben. Ich kann ihnen 100% nicht garantieren, dass es nicht passieren wird, denn zurzeit ist es so. Zurzeit ist dort Transnistrien“.

W. Selenskyj unterstrich, dass er nicht bereit sei, den Überfall Russlands auf die Ukraine Krieg zu nennen, denn „nach einer solchen Erklärung muss man den Donbass und die Krim mit Kämpfen entreißen“. „Als Präsident bin ich nicht bereit, unsere Menschen zu verlieren. Deshalb wurde der diplomatische Weg gewählt…Ich sagte immer, dass die erste Priorität Menschen, die zweite Priorität Territorien sind“, – sagte Präsident der Ukraine.

Eben deswegen hob er hervor, dass er sich mit dem Termin eines Treffens im Normandie-Format „beeile“, denn im Durchschnitt im Donbass werde alle zwei Tage ein Ukrainer getötet. „Ich glaube,“ – teilte er mit, – „dass wir das Datum des Normandie-Formats in nächster Woche bekommen werden. Ich glaube, dass das Datum in diesem Jahr, im November sein wird“.

Präsident erklärte auch, er plane die Weltgemeinschaft zu bitten, Friedenstruppen in den Donbass, darunter auf die Grenze der Ukraine zu Russland einziehen zu lassen, und diese Frage beim bevorstehenden Treffen erörtern möchte.

In Bezug auf die Krim betonte W. Selenskyj: Um dieses Problem zu lösen, müsse man diese Frage in erster Linie bei internationalen Verhandlungen stellen, unter anderem sie im Normandie-Format erörtern.

In Bezug auf Russland teilte Präsident der Ukraine mit, er sei bereit zu direkten Verhandlungen mit W. Putin um einen neuen Gefangenenaustausch und eine Menschenrückkehr willen, gab aber zu, dass die ukrainische Gesellschaft dies nicht wahrnehmen könne. Nichtsdestoweniger müssen nach seiner Meinung „beide Seiten den Krieg beenden. Beide Seiten müssen sich setzen in diesem oder jenem Format treffen und beginnen zu sprechen. Die Rhetorik ändern. Einstellen zu reden: „uns gibt es dort nicht, das ist ihr innerer Konflikt, lösen sie es  selbst und so weiter. So ist es schwer, Ergebnisse zu erzielen“.

W. Selenskyj charakterisierte die jetzigen Beziehungen der Ukraine zu den USA als „überdrüssig“ in dem Sinne, dass die Amerikaner der ukrainischen Korruption überdrüssig seien und erklärte, dass im Laufe des Gesprächs mit D. Trump seinen Besuch in der Ukraine organisieren möchte.

„Ich möchte mich auf keine Weise in die USA – Wahlen mischen. Und ich werde das nicht tun. Wählt euren Präsidenten selbst. Die USA beeinflussen auch jetzt nicht und werden auch in der Zukunft nicht die Wahlen in der unabhängigen Ukraine beeinflussen. Wir müssen die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten festigen“, – betonte er.

W. Selenskyj hob auch hervor, dass die amerikanische Seite ihn mit dem Ziel unter Druck nicht setzte, die Burisma – Firma kriminell zu verfolgen, dessen Mitglied des Direktorenrats Sohn des Hauptkonkurrenten von Donald Trump bei den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen  Joe Biden war.

Außerdem kommentierte W. Selenskyj seine Worte über Staats-und Regierungschefs Frankreichs und Deutschlands, die er im Gespräch mit Donald Trump sagte und Rolle der europäischen führenden Politiker bei der Regelung des Konflikts im Donbass kritisierte.

„Ich sprach gestern mit Frau Bundeskanzlerin“, – unterstrich der ukrainische Präsident. – „Wir haben sehr gute Beziehungen. Wir haben dieses Thema gar nicht angeschnitten. Ich glaube, dass die Situation verständlich ist. Ich bin sicher, dass sie weiß, weshalb meine Rhetorik so war. Ich möchte niemanden beleidigen, sagte aber das, was ich meine, ich tue es immer so…“.

In Bezug auf Ex-Präsident der Ukraine erklärte W. Selenskyj: „Poroschenko wird alles verantworten, was er tat. Ich möchte nicht einmal dies beeinflussen. Damit werden die Sicherheitsbehörden auseinandersetzen. Was die Müdigkeit anderer Länder von der Ukraine betrifft, hat dies völlig die Poroschenko – Mannschaft formiert. Und er setzt leider fort, damit zu leben, dass er Präsident ist. Das ist ein großes psychologisches Trauma“.

Zeitung „Stimme der Ukraine“