Im Innenministerium der Ukraine erklärte man, dass zusammen mit den Religionskonfessionen ein Format der Durchführung der Osterfeierlichkeiten unter Bedingungen der Quarantäne festgelegt wurde. Dies teilte der Pressedienst des ukrainischen Innenministeriums im Ergebnis eines On-line-Treffens mit Vertretern des Allukrainischen Rats für Kirchen und Religionsorganisationen mit.

Unter anderem wird bekanntgegeben, dass die Kirchen – Gottesdienste zu Ostern 2020 abgehalten werden, jedoch mit Beteiligung von höchstens zehn Menschen.

„Für die Kirchgänger wird die Übertragung im On-line-Verfahren erfolgen. An den Orten der Gottesdienste kann sich eine begrenzte Anzahl von Menschen aufhalten und zwar: Priester, Kirchendiener, Diakon und Personen, die eine On-line-Übertragung gewährleisten“, - heißt es in einer Mitteilung. Zu obligatorischer Bedingung ist es, dass alle Anwesenden außer einem Geistlichen Schutzmasken bzw. Atemgeräte tragen. Dabei ist es den Gläubigern nicht verboten, ein Gotteshaus individuell bei fehlender Abhaltung der Gottesdienste zu besuchen. „In diesem Fall aber kann die Anzahl der Menschen, die sich gleichzeitig zusammen befinden, nicht mehr als zwei Personen sein, einen Geistlichen nicht miteinberechnet. Alle Anwesenden sind verpflichtet, Schutzmasken zu tragen, und außen dürfen keine Schlangen stehen“, – hob man im Innenministerium hervor. Für die Abhaltung des Weiheritus von Osterkuchen und – körben gibt es mehrere Möglichkeiten, welche der Meinung des Innenministeriums nach es gewährleisten, die Zahl von Kontakten zwischen den Menschen zu minimisieren.

„In den Städten können die Geistlichen in Bäckereien, Fabriken bzw. Geschäfte eingeladen werden, um dort Osterkuchen einzuweihen, auf solche Wiese können alle Interessenten schon eingeweihtes Brot kaufen“, - teilte man in Ministerium mit. Im Innenministerium hob man auch hervor, dass im Falle von Versuchen der Gläubiger, eine Kirche zu besuchen, die Polizeipatrouillen „tolerant und ausgewogen“ die Notwendigkeit aufklären werden, die Quarantäneregeln zu erfüllen.

Indessen wurde das Kiewer Höhlenkloster Epizentrum eines Coronavirus – Ausbruchs  in der Hauptstadt der Ukraine. Dies erklärte am 9. April der Oberbürgermeister Kiews, Vitali Klitschko. Ihm zufolge habe man dort 26 neue Infektionsfälle entdeckt. „Unter den Fällen, die in den vorigen Tag und Nacht registriert wurden, sind 26 im Kiewer Höhlenkloster. Es ist kompliziert, sich vorzustellen, wie eine weitere Kette der Infektionsausbreitung sein kann. Eben deshalb erwarte ich mit Beunruhigung Ostern – dass sich die Situation nach dem Osterfest nicht zuspitzt, dass wir Hunderte neue Kranke nicht haben“, – sagte V. Klitschko.

Von der Coronavirus – Infektion im Höhlenkloster begann man noch vor mehreren Tagen zu sprechen. Damals wurden vier Ansteckungsfälle bei Priestern und Mönchen bestätigt und das Kloster für die Quarantäne geschlossen. Auf der offiziellen Kloster-Webseite wurde mitgeteilt, dass die Gottesdienste bei der Quarantäne „im geschlossenen Verfahren(mit einer On-line-Übertragung) ohne Teilnahme von Kirchgängern und Pilgern abgehalten werden“.

Ob unter den Kranken der Vorsteher des Kiewer Höhlenklosters, Seine Eminenz Pawlo, vorhanden ist, bestätigt die Ukrainische Orthodox – Kirche des Moskauer Patriarchats nicht, sie widerlegt es auch nicht. Der Geistliche fühle sich angeblich gut. Der Metropolit selbst ist nicht zu erreichen. Letztes Mal hat er ein Video aufgenommen, im dem er mitteilt: „Ich befinde mich unter Kontrolle von Medizinern und die Klostergemeinschaft auch. Wir sind keine Engel, wir sind auch berechtigt, krank zu sein“.
Es ist bemerkenswert, dass Ende März das Moskauer Patriarchat seine Geistlichen zu „Ärzten“ verkündete und es ablehnte, die Kirchen zu schließen. Deshalb rief Pawlo zu Beginn der Quarantäne die Kirchgänger auf, „in die Gotteshäuser zu gehen, Kinder mitzunehmen, Ikonen anzubeten“, ohne Verhütungsmaßnahmen zu beachten, und die Coronavirus – Pandemie selbst „Bezahlung für Sünden“ nannte.

Auf dem Foto: Kiewer Höhlenkloster.

Zeitung „Stimme der Ukraine“