Das erklärte dieser Tage Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelenskyy, im Laufe eines Gesprächs mit Vertretern von Massenmedien. Er nannte auch wichtigen Aspekt die gegenseitige Unterstützung beider Länder in Fragen der territorialen Integrität und Souveränität voneinander.

Dabei wurde unterstrichen, dass von der Bereitstellung der Militärhilfe durch die  Ukraine für eine der Seiten des aserbaidschanisch-armenischen Konflikts keine Rede sein könne. „Wir haben eine klare und meiner Meinung nach ausgewogene und richtige Position als Staat: wir rufen zum Dialog zwischen Aserbaidschan und Armenien und zur Deeskalation dieses Konflikts auf“, - sagte Volodymyr Zelenskyy.

Nach seinen Worten demonstrierten die Ereignisse der letzten Tage und eine neue Zuspitzung in Bergkarabach erneut, dass ein beliebiger eingefrorener Konflikt sogar viele Jahre später aufs Neue entflammen könne. Deswegen müsse man Konflikte beenden, nicht aber einfrieren lassen.

Seinerseits erklärte der Außenminister, Dmytro Kuleba, dass die Ukraine konsequent die territoriale Integrität von Aserbaidschan unterstütze. „Einer der Ecksteine der ukrainischen Außenpolitik ist Unterstützung der territorialen Integrität der Staaten. Wir unterstützten konsequent die territoriale Integrität von Aserbaidschan so, wie auch Aserbaidschan unsere territoriale Integrität in den völkerrechtlich anerkannten Grenzen unterstützte. Und dieses Prinzip  bleibt für uns absolut unveränderlich“, - betonte D. Kuleba.

Der Ansicht des Ministers nach sei jetzt im Kaukasus das Wichtige – die schon ohnehin hohen Emotionen nicht zu entfachen. „Jetzt muss man an der Herabsetzung der Emotionen und Einstellung des Blutvergießens arbeiten“, - fügte er hinzu.

Diese Äußerungen von Präsident und Außenminister der Ukraine wurden in Aserbaidschan positiv wahrgenommen. Wie die Botschafterin der Aserbaidschanischen Republik in der Ukraine, Elmira Achundowa am 5. Oktober erklärte, sei ihr Land sehr zufrieden mit der Position des offiziellen Kiew bezüglich der Ereignisse in Bergkarabach. 

Es sei daran erinnert, dass 1991 Bergkarabach mit Unterstützung Armeniens die Unabhängigkeit von Aserbaidschan proklamierte. Dies führte zu den Kampfhandlungen, die bis 1994  dauerten. Der bewaffnete Konflikt endete mit der Unterzeichnung des Protokolls von Bischkek über Waffenstillstand und Feiereinstellung, von Zeit zu Zeit aber entstanden bewaffnete Zusammenstöße zwischen den Seiten. Während des Konflikts kamen in der Region mehr als 30 Tausend Menschen ums Leben. Aserbaidschan hält Bergkarabach für ein von Armenien okkupiertes Territorium. 

Am 27. September entfachte in Bergkarabach der erbittertste  Konflikt seit den letzten Jahren. Das Verteidigungsministerium Aserbaidschans beschuldigte Armenien einer „umfangreichen Provokation“ und des Beschusses von Stellungen der aserbaidschanischen Armee und kündigte Beginn eines „schnellen Gegenangriffs“ an. Die armenischen Behörden erklärten ihrerseits, dass das aserbaidschanische Militär einen Angriff auf Bergkarabach initiiert hätte. Bei dem Konflikt setzen die Seiten Panzer, schwere Artillerie und Luftwaffe ein. Von beiden Seiten wurden schon Hunderte Armeeangehörige getötet, es gibt Opfer unter der Zivilbevölkerung. 

Zeitung „Stimme der Ukraine“