„Ich stieß auf die Gemeinheit der Propaganda und auf die Gemeinheit falscher Informationen, die es zum Ziel haben, die Ehre und Würde der Ukraine und ihres Volkes zu verleumden. Ich gab ein Versprechen, bis zu Ende standzuhalten – nicht nur wegen mir selbst, sondern wegen aller jenen Helden, die ihr Leben geopfert hatten und die bis jetzt für die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes kämpfen. Wir bewiesen, dass man durch gemeinsame Bemühungen die Wahrheit erlangen kann. Die Gerechtigkeit gibt es, die Wahrheit existiert und sie siegt“. Diese Worte gehören dem ukrainischen Nationalgardisten, Vitali Markiw, der nach dreieinhalb Jahren Aufenthalt in einem italienischen Gefängnis am 4. November in die Ukraine zurückkehrte.

Ein Berufungsgericht in Mailand beschloss am 3. Oktober, ihn freizusprechen und freizulassen. Am selben Tag spät Abend verließ er das Gefängnis mit strenger Vollzugsart „Opera“ in der Nähe von Mailand.

2019 verurteile ihn ein Gericht erster Instanz in der Stadt Pavia zu 24 Jahren Haft wegen einer Beteiligung am Mord eines italienischen Reporters in einem von den Rebellen besetzten Donbass-Bezirk im Mai 2014. Vitali Markiw bestritt immer seine Mord-Beteiligung und erklärte über seine Schuldlosigkeit in dem ihm zur Last gelegten Verbrechen. Die Verteidigung von V. Markiw bestand immer seit dem Tag seiner Verhaftung im Sommer 2017 auf absolute Nichtbeteiligung des Soldaten am Vorfall und Mangel der Beweise seiner Schuld.

Wie der Berater des Innenministers der Ukraine, Sorjan Schkirjak, vor Journalisten mitteilte, hatte eine mühselige Arbeit ukrainischer Untersuchungsbeamten zur Freilassung des ukrainischen Militärs geholfen, die eine absolut einwandfreie Beweisbasis zur Verfügung gestellt hatten. Man hatte auch zusammen mit italienischen Kollegen einen Film über Unmöglichkeit der Teilnahme von Vitali Markiw an dem Verbrechen gedreht, welches er beschuldigt wurde. „Grade das wurde letzter Punkt in diesem Prozess“, – hob S. Schkirjak hervor.

Der stellvertretende Innenminister der Ukraine, Anton Herastschenko, ist seinerseits sicher, dass man Vitali Markiw auf Zuspiel russischer Propagandisten schuldig machen wollte. Sobald im Donbass durch die Explosion einer Wurfgranate der italienische Journalist, Andrea Rocchelli, umgekommen war, erklärten alle russischen Medien, dass daran die Ukraine schuld gewesen war, und „danach begannen gewisse Menschen, die wir nicht kennen, italienische Spezialdienste darüber zu informieren, dass V. Markiw, der auch italienische Staatsbürgerschaft hat und oft dienstlich in Italien war, an diesem Mord beteiligt ist“, – teilte der stellvertretende Minister mit. Obwohl seine Schuld de facto nur daran war, dass er sich 2 Kilometer vom Todesort Rocchellis entfernt befand. „Nichtsdestoweniger machte die russische Propaganda alles, um am Beispiel des Todes des italienischen Reporters zu zeigen, dass die ukrainischen Militärangehörigen Unmenschen sind, die Journalisten töten“, – betonte A. Herastschenko.

Zeitung „Stimme der Ukraine“