Die Gründung dieses neuen Formats des ukrainisch-türkischen Dialogs zu Fragen der Politik und Sicherheit unter dem Namen „Quadriga“ vereinbarten Präsidenten der Ukraine und der Türkei im Laufe des Besuchs von Volodymyr Zelenskyy in Istanbul im Oktober dieses Jahres.

Am 18. Dezember wurde die „Quadriga“ Realität. In der ukrainischen Hauptstadt fanden bilaterale Konsultationen unter Beteiligung des Verteidigungsministers der Ukraine, Andrij Taran, des Außenministers, Dmytro Kuleba, des Außenministers der Türkei, Mevlüt Cavusoglu, und des Ministers für nationale Verteidigung, Hulusi Akar, statt. Am selben Tag wurden die türkischen Minister von Präsident der Ukraine, V.Zelenskyy, und Premierminister, Denys Schmyhal, empfangen.

Auf einem Briefing nach der ersten Sitzung der vier Minister erklärte D. Kuleba: „Wir mit Kollegen teilen die gemeinsame Meinung, dass der Mechanismus der „Quadriga“ wichtige Triebkraft nicht nur der ukrainisch-türkischen Beziehungen, sondern auch der Entwicklung der Situation in unserer Region im Ganzen wird. Zweifelsohne wird dieses Format für die Unterstützung der euroatlantischen Integration der Ukraine durch die Türkei nützlich sein“. Sein türkischer Amtskollege, Mevlüt Cavusoglu, betonte, dass die Türkei die Annexion der Krim durch Russland nicht anerkenne und nach wie vor auf allen internationalen Bühnen davon sprechen werde. „Wir erörterten die Frage, auf welche Weise wir alle gemeinsam den Tataren der Krim helfen können sowie brachten auch unsere Unterstützung für die ukrainische Initiative „Plattform der Krim“ zum Ausdruck“, – sagte er.

Der Verteidigungsminister, Andrij Taran, berichtete, dass die Ukraine und die Türkei einen Mechanismus für zweckgebundene Konsultationen im Bereich der Sicherheit und Verteidigung der Schwarzmeerregion schaffen wollen. Ihm zufolge war die Sicherheitspolitik und Situation am Schwarzen und am Asowschen Meer, die durch die Aggressionspolitik Russlands einen ernsthaften Druck empfinden, eines der Themen des Treffens.

„Wir haben schon Vieles für die Entwicklung unserer Militärzusammenarbeit gemacht. Auf allen Plattformen unterstützen wir die Ukraine und ihren Kurs auf die Integration in die euroatlantische Gemeinschaft“, – teilte Hulusi Akar mit. Da die Ukraine für die Sicherung des Friedens und der Stabilität in der Schwarzmeerregion sehr wichtig ist, arbeiten beide Länder zurzeit an der Entwicklung ihrer Militär-und Industriekomplexe durch die Vereinigung von Bemühungen und Möglichkeiten auf diesem Gebiet, – unterstrich der Chef des Verteidigungsamts der Türkischen Republik.

Dass sich diese Bemühungen immer aktiver vereinigen, zeugen die im Vorfeld, am 14. Dezember mit türkischen Unternehmen unterschriebenen Abkommen über Übergabe von Technologien und Herstellung von Korvetten, Turbinenmotoren und unbemannten Kampfflugkörpern für den Bedarf der Streitkräfte der Ukraine. Es handelt sich um jene Anlagen, die eine hohe Effektivität während der jüngsten Kämpfe in Berg Karabach aufwiesen und es Aserbaidschan ermöglichten, seine von Armenien okkupierten Gebiete zu befreien. Die erwähnten militär-technischen Verträge wurden die ersten in der Geschichte des Verteidigungsministeriums der Ukraine. Und geschlossen wurden sie in Fortführung eines militärischen Rahmenabkommens zwischen den Regierungen beider Länder, das im Oktober geschlossen wurde.

Wie Beobachter betonen, kann eine weitere Annäherung der Türkei mit der Ukraine nicht umhin, sehr ernsthafte Beunruhigung an den russischen Küsten des Schwarzen Meeres hervorzurufen.

„Ankara, das in der NATO nach der Stärke der Streitkräfte vielleicht nur den USA nachsteht, das den Bosporus kontrolliert und sich verschärfende Probleme mit Russland in Syrien, Libyen und jetzt auch noch im Kaukasus hat, – ist für Moskau ein schwieriger Partner, der alle Chancen hat, noch schwieriger unter Berücksichtigung des ukrainischen Faktors zu werden“, – schrieb die Zeitung „Spiegel der Woche“.

Gleichzeitig, so viele Analysten, entspricht die Politik der Türkei in der ukrainischen Richtung vollkommen der Position des Nordatlantischen Bündnisses, die nach einer Sitzung der Chefs der Auswärtigen Ämter der NATO-Mitgliedsländer, die am 1. und 2. Dezember stattfand, veröffentlicht wurde und bei welcher das Bündnis ihre Mitglieder hartnäckig aufrief, bilaterale Unterstützung für die Ukraine und Georgien zu gewähren.

Wie der NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, erklärte, „Russland verletzt nach wie vor die Souveränität und territoriale Integrität Georgiens und der Ukraine. Es setzt seinen Militärausbau auf der Krim fort und vergrößert und entfaltet seine Kräfte in der Regien des Schwarzen Meeres“. Unter diesen Bedingungen bekräftigte das Bündnis seine Unterstützung für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine und Georgiens, erörterte ihre Programme der Reformen und wird seine praktische Unterstützung für beide Schwarzmeerländer aktivieren.

Zeitung „Stimme der Ukraine“