Denn das Land befindet sich zurzeit unter den Antirating-Führern nach der Zahl der COVID-19-Neuinfektionen und belegt den 15. Platz.

Dabei werde man  in der Ukraine erlauben, jene Impfstoffe einzusetzen, die in den Ländern mit einer harten Ordnungspolitik  gebilligt wurden, - teilte der Chefsanitärarzt, Viktor Ljaschko, mit. „Nur unter den gegebenen Bedingungen werden wir Impfstoffe zum Einsatz zulassen“, - betonte er.

Indessen informiert man beim ukrainischen Gesundheitsministerium, dass Verhandlungen mit der Gesellschaft, die den Impfstoff gegen das Coronavirus AstraZeneca produziert, und anderen führenden weltweiten Produzenten von Impfstoffen geführt werden.

Auch in den nächsten Monaten soll die Ukraine die erste Partie von 8 Mio. Dosen Impfungen im Rahmen der globalen COVAX-Initiative bekommen, deren Ziel ist es, den Zugang zu den Mitteln für die Coronavirus-Bekämpfung zu beschleunigen.

Das Gesundheitsministerium der Ukraine beabsichtigt, bis März 2022 23 Millionen Einwohner des Landes gegen COVID-19 geimpft zu haben, dafür braucht man 46 Mio. Dosen Impfstoffe. „Der Impfstoff wird für die Bevölkerung unentgeltlich sein, die Impfung – freiwillig, niemand wird niemanden zwingen. Wir rufen aber auf, das zu machen, denn das ist eine Chance, die Verbreitung der Corona-Infektionen zu stoppen. Wir werden auf den Markt der Ukraine sichere und qualitätsvolle Impfstoffe liefern“, - betonte V. Ljaschko.

Außerdem unterschrieb die Ukraine am 30. Dezember einen Vertrag mit der chinesischen Gesellschaft Sinovac über Lieferung von 1,9 Mio. Dosen Impfung gegen COVID-19. „Ein großes Plus dieser Impfung besteht darin, dass ihre Entwicklung keine politisierte Aufgabe war. Sie wird für die Fortführung geopolitischer Ambitionen nicht benutzt. Einfach ein zuverlässiger Impfstoff fürs Leben, nicht aber politische Propaganda wegen eines Vorteils“, - so kommentierte Präsident V. Zelenskyy den Abschluss dieses Vertrags. Diese Worte in seinem Kommentar sind beachtenswert. Denn die Rivalität  um den Corona-Impfstoff verwandelt sich jetzt in eine neue Form des geopolitischen Kampfs. Wie Beobachter meinen, gerade die Impfung und Impfungsdiplomatie werden 2021 das Kräfteverhältnis in internationaler Arena bestimmen.

Während die EU und die USA öffentlich erklären, dass man zuerst ihre Bevölkerung impft, versucht Russland aktiv mit Hilfe der Impfung neue Einflussbereiche in der Welt zu erobern. Im Kreml erklärt man, dass für seinen Impfstoff, der nicht einmal  die dritte Forschungsetappe durchmachte, es schon Vorbestellungen auf Milliarden Dosen aus vielen Ländern der Welt gibt. Zweifelsohne, unterstreichen Analysten, ist der Corona-Impfstoff Sputnik V  Werkzeug der russischen Außenpolitik und Demonstration des eigenen internationalen Einflusses. Dabei wird dies alles von der klassischen Kremlpropaganda begleitet.  Man behauptet, die russische Impfung sei besser als die westliche, und die Informationen über die Nichtbestätigung ihrer Effektivität bezeichnet man als falsch.

Sogar der Hohe EU-Vertreter für Außen-und Sicherheitspolitik, Chosep Borrel, musste dieser Tage russische Staatsmedien der Verbreitung falscher Informationen über Impfstoffe gegen das Coronavirus beschuldigen,  die in Europa und den USA registriert sind. „Westliche Entwickler der Impfung werden offen in russischen vom Staat kontrollierten Medien ausgelacht. Manchmal führt das zu absurden Erklärungen, angeblich würden die Impfstoffe  Menschen in Affen verwandeln…Offensichtlich sind solche Berichte auf die Länder gerichtet, wo Russland seinen Impfstoff Sputnik V verkaufen will“, - fügte er hinzu.

Eines solcher Länder, den der Kreml versucht, seine Impfung aufzuzwingen, ist auch die Ukraine. Gemacht wird dies mit Hilfe ukrainischer Fernsehkanäle, die Viktor Medwedtschuk kontrolliert- einer der Leiter der prorussischen Partei „Oppositionsplattform – Für Leben“. Sie propagieren ein Märchen „über ein gutes Russland, das die Ukrainer vom Coronavirus rettet, und über ein schlechtes Kiew, das einfachen Menschen Chancen fürs Überleben wegen eigener politischer Interessen entzieht“. Wie der Sekretär des Rats für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine, Oleksij Danilow, in diesem Zusammenhang betonte, geschehe zurzeit eine Informations-und Psychologieattacke auf Präsident der Ukraine, die Regierung, auf die ganze ukrainische Bevölkerung.

Dabei ist es, dass laut den jüngsten soziologischen Umfragen 58% Russen nicht bereit sind, sich mit dem russischen Impfstoff Sputnik V gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Und der Pressesprecher von russischem Präsident, Dmitri Peskow, hat mitgeteilt, dass sich Wladimir Putin bis jetzt gegen das Coronavirus einfach deshalb nicht impfen ließ, dass er keine nichtzertifizierte Impfung nutzen konnte.

Natürlich sind die ukrainischen Behörden nicht dabei, unbestätigte Entwicklungen im Aggressor-Land zu kaufen. Dies erklärten schon eindeutig Präsident, der Premierminister der Ukraine und die Leiter der führenden Parlamentsfraktionen. Indessen nannte der Außenminister, Dmytro Kuleba, direkt den russischen Impfstoff  Hybridwaffe Russlands gegen die Ukraine.

Einverstanden mit ihm ist auch der ukrainische Publizist, Vitali Portnikow. „Der russische Hauptpatient, Wladimir Putin, - schrieb er, - wartet auf reale Versuchsresultate. Was eigentlich logisch für einen beliebigen verantwortungsvollen Menschen ist, der um seine Gesundheit sorgt. Und ich hätte so gemacht, wie Putin, falls man mir vorgeschlagen hätte, mich mit einem der russischen Impfstoffe zu impfen lassen, - ich hätte auf den Abschluss der gegebenen Tests und noch besser, auf das Erscheinen eines Impfstoffes westlicher Herstellung auf dem Markt gewartet. Das ist irgend-wie zuverlässiger, obwohl falls russischer Präsident beschließen würde, eine westliche Impfung zu nutzen, würde sein Pressesprecher, vermute ich, dies nicht mitteilen“.

Zeitung „Stimme der Ukraine“