„Die Revolution der Würde ist einer der Schlüsselmomente des ukrainischen Staates und Sprecher der nationalen Idee der Freiheit“, – heißt es in einer Resolution der Werchowna Rada (des ukrainischen Parlaments), die am 17. Februar verabschiedet wurde. Sie wurde am Vorabend des siebten Jahrestags des Beginns der Massenerschießungen auf dem Platz (Maidan) der Unabhängigkeit der Hauptstadt von 295 Parlamentsabgeordneten unterstützt.

Der Resolution zufolge „muss die Untersuchung der während der Revolution der Würde begangenen Verbrechen abgeschlossen und effektiv durchgeführt werden. Die Täter müssen vor Gericht gestellt und in einem fairen und unparteiischen Prozess zur Verantwortung gezogen werden. Eine weitere Verzögerung in dieser Angelegenheit ist inakzeptabel“.

Im Dokument heißt es, dass sich die Demütigungen der Menschenwürde, die vor sechs Jahren auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew sowie an anderen Orten in der Hauptstadt und in verschiedenen Städten, Siedlungen und Dörfern landesweit stattfanden, nicht wiederholen müssen.

Es wird betont, dass die Usurpation der Macht durch eine ihrer Zweige, eine Partei bzw. einen einzelnen Beamten absolut inakzeptable Erscheinung ist, was langfristige schwerwiegende Folgen verursacht.

„Die tragischen Ereignisse der Revolution der Würde, die Annexion der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol sowie auch die fortdauernde bewaffnete Aggression der Russischen Föderation und ihre Besetzung der einzelnen Bezirke der Gebiete Donezk und Luhansk waren nicht zuletzt auf die Politik von Viktor Janukowitsch und das von ihm gebildete kriminelle Regime zurückzuführen, das von der Russischen Föderation unterstützt wurde und nationalen Interessen der Ukraine widersprach“, – heißt es in der Erklärung.

Darüber hinaus verurteilte die Werchowna Rada die rechtswidrige Tätigkeit einzelner Angestellte spezieller Polizeieinheiten, Polizisten, Armeeangehörige der Truppen des Innenministeriums, Gerichtsvollzieher, Staatsanwälte, Richter und anderer Amts-und Dienstpersonen während der Revolution der Würde als solche, die einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zugefügt hatte.

Die Werchowna Rada betonte, dass friedliche Versammlungen ein äußerst wirksames Instrument der öffentlichen Kontrolle über die Hoheitsinstitutionen sind und die Sicherheit der Teilnehmer an friedlichen Versammlungen aller Art und Form sowie auch deren Recht, ihre Meinung zu äußern, vom Staat geschützt werden müssen.

Das Parlament der Ukraine betonte in seinem Beschluss, dass die europäischen Werte, für die die Helden der Himmlischen Hundert ihr Leben geopfert hatten, – Würde, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit, – für ein normales Funktionieren der Gesellschaft notwendig sind. Es wird hervorgehoben, dass die Werchowna Rada konsequent auf den Positionen der Bekräftigung dieser Werte in allen Bereichen des öffentlichen Lebens steht und stehen wird.

Der Parlamentsabgeordnete, Wolodymyr Wjatrowitsch, schrieb unmittelbar nach der Annahme des Beschlusses: „Endlich haben wir eine klare politische Einschätzung der Ereignisse, die vor sieben Jahren stattgefunden haben. Die Revolution der Würde ist einer der Schlüsselmomente des ukrainischen Staates und Sprecher der nationalen Idee der Freiheit. Die Helden der Himmlischen Hundert – Ukrainer und Ausländer, die während der Revolution ihr Leben opferten, schützten die Ideale der Demokratie, verteidigten die Menschenrechte und -freiheiten, die europäische Zukunft der Ukraine“.

Es sei daran erinnert, dass der Euromaidan am 21. November 2013 auf dem Platz der Unabhängigkeit im Stadtzentrum Kiews begann. Die Menschen nahmen an einer Protestaktion gegen eine Änderung des außenpolitischen Kurses von Präsident, Viktor Janukowitsch, teil. Sie sprachen sich für die Rückkehr der Ukraine auf den europäischen Entwicklungsweg, darunter für den Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union aus, das V. Janukowitsch nicht unterschreiben wollte.

Eine gewaltsame Konfrontation auf dem Maidan begann mit den Ereignissen in der Nacht zum 30. November, als Kämpfer der Spezialeinheit „Berkut“ protestierende Studenten brutal auseinanderjagten.

Im Großen und Ganzen dauerte die Konfrontation der Teilnehmer der Revolution der Würde und Vertreter des Janukowitsch-Regimes mehr als drei Monate. Am 18. bis zum 20. Februar erreichte sie ihren Höhepunkt. In diesen Tagen kamen im Stadtzentrum von Kiew über 100 Protestteilnehmer ums Leben, die von den Ukrainern „Himmlische Hundert“ genannt wurden. Diese Ereignisse wurden zum Wendepunkt der Revolution der Würde, nach welchen V. Janukowitsch aus der Ukraine nach Russland floh. Am 20. Februar feiert man in der Ukraine den Tag der Helden der Himmlischen Hundert zum Andenken an die Toten des Maidan.

Zeitung „Stimme der Ukraine“