Dies erklärte am Dienstag der Pentagon-Vertreter John Kirby.

„Die Vereinigten Staaten fordern Russland auf, die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine zu respektieren und keine Spannungen zu provozieren oder zu eskalieren, – sagte der Pentagon-Pressesprecher“, – heißt es in einer vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Erklärung.

Im Dokument wird hervorgehoben, dass die USA laut J. Kirby weiterhin die Situation in der Ostukraine überwachen. Er fügte hinzu, dass Washington Kiew auch mit „nicht tödlichen und tödlichen“ Waffentypen versorgt hätte, damit das ukrainische Volk „sich selbst verteidigen“ könne.

Zuvor teilte der Vertreter des US-Außenministeriums Ned Price mit, dass sich Washington an Moskau für Erläuterungen im Zusammenhang mit Bewegungen russischer Truppen an den Grenzen der Ukraine gewandt hätte.

Indessen, wie der stellvertretende russische Außenminister, Sergej Rjabkow, erklärte, habe der Kreml keine Absicht, den Vereinigten Staaten zusätzliche Klarstellungen über den Zuzug russischer Truppen an die ukrainische Grenze zu geben. Ihm zufolge würde Russland einen Dialog mit den Vereinigten Staaten nur über die Themen führen, die für Moskau von Interesse sind.

„In den letzten Tagen hat das Abfangen russischer Flugzeuge durch NATO-Flugzeuge, von dem Nordatlantik und der Ostsee bis zum Schwarzen Meer erheblich zugenommen. Russische U-Boote zeigen ungewöhnliche Aktivitäten sowohl in der Arktis als auch im Schwarzen Meer. Dies alles geschieht gleichzeitig und auf geplante Weise“, – erklärte der ehemalige Befehlshaber der amerikanischen Truppen in Europa, Ben Hodges. Er vermutete, dass solche Manöver durchgeführt werden könnten, um von anderen Handlungen Russlands und seiner Armee abzulenken.

„Strategische Ziele des Kremls bleiben folgende: die Ukraine weiterhin zu destabilisieren, weiterhin Druck auf die Verwaltung von Präsident Zelenskyy auszuüben, so dass einige inakzeptable Entscheidungen getroffen werden“, – betonte der amerikanische General.

Indem Russland Truppen an die Grenze zur Ukraine ziehe und die Situation verschärfe, wolle es auf sich aufmerksam machen, so dass man anfange, auf weltweiter Ebene damit zu rechnen und zu sprechen. Auf solche Weise versuche der Kreml, seine Verhandlungspositionen zu stärken. Solche Meinung äußerte der Vize-Premierminister der Ukraine, Oleksij Resnikow. „Ich gebe zu, dass wir eine „Stärkung der Verhandlungsposition“ seitens der Russen sehen, und zwar nicht einmal auf der Ebene des Normandie-Formats, sondern auf der Welt-Ebene, damit man auf sie aufmerksam wird und anfängt, mit ihnen zu rechnen und zu sprechen“, – sagte O. Resnikow.

Dem ukrainischen Vize-Premierminister stimmt auch der Direktor des Stockholmer Zentrums für Osteuropastudien, Fredrik Löjdqvist, zu. Seiner Meinung nach werde das russische Säbelrasseln, dass eine Sicherheitsbedrohung für ganz Europa darstelle, von Moskau zur Einschüchterung sowie Aufrechterhaltung der Initiative und Erlangung weiterer Zugeständnisse seitens des Westens genutzt.

Angesichts einer möglichen russischen Aggression gegen die Ukraine führte Präsident, Wolodymyr Zelenskyy, in den letzten Tagen Telefongespräche mit den Premierministern Großbritanniens und Kanadas durch. So rief er Boris Johnson auf, Sanktionen gegen die Russische Föderation wegen des Ausbaus des Militärkontingents an der russisch-ukrainischen Grenze zu verschärfen. Er bat auch Großbritannien zusammen mit den NATO-Ländern, seine Präsenz in der Region zu erhöhen.
Justin Trudeau dankte Wolodymyr Zelenskyy nach einem Gespräch mit ihm für den Anruf und für das Bestreben, das Zusammenwirken zwischen der Ukraine und Kanada zu stärken. „Es ist immer gut, Kontakt aufzunehmen und am Aufbau einer stabilen Partnerschaft zwischen unseren Ländern zu arbeiten. Sie müssen wissen, dass die Kanadas Unterstützung für die Souveränität, Sicherheit und territoriale Integrität der Ukraine niemals schwanken wird“, – versicherte der kanadische Premierminister.

Wie man beim ukrainischen Präsidialbüro mitteilte, sollten in nächster Zeit auch die Verhandlungen von Wolodymyr Zelenskyy mit dem Staatschef Frankreichs, Emmanuel Macron, und der Bundeskanzlerin, Angela Merkel, stattfinden. Ihr Schlüsselthema würden Fragen des Donbass sein.

Zeitung „Stimme der Ukraine“