Es wurde betont, dass der Besuch des ukrainischen Staatsoberhauptes unerschütterliche Unterstützung der USA für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine vor dem Hintergrund der anhaltenden Aggression Russlands im Donbass und auf der Krim bestätigen werde.

Ein Treffen von Präsidenten zeuge auch von einer engen Zusammenarbeit beider Staaten im Bereich Energiesicherheit und von der Unterstützung Washingtons für die Bemühungen von Zelenskyy zur Bekämpfung der Korruption und Umsetzung von Reformen auf der Grundlage demokratischer Werte.

Volodymyr Zelenskyy antwortete auf die Einladung des Weißen Hauses und erklärte, er warte auf ein inhaltsreiches und fruchtbares Treffen mit seinem amerikanischen Amtskollegen.

„Wir werden die Diskussion über wichtige Fragen der strategischen Partnerschaft der Ukraine und der USA fortsetzen – Frieden im Donbass, Ruckführung der Krim, Sicherheit der Ukraine, Energie als Herausforderung für die Sicherheit, Wirtschaftsentwicklung und Unterstützung für Reformen“, – schrieb er auf seiner Twitter-Seite.

Im ukrainischen Präsidentenbüro erklärte man, der Vorschlag des Weißen Hauses über den Besuch von Zelenskyy am 30. August sei ein wichtiger Schritt zur Umsetzung von Vereinbarungen, die im Juni-Telefongespräch der Staatsoberhäupter der Ukraine und der USA getroffen wurden.

„Auf der Tagesordnung der Gespräche stehen in erster Linie Sicherheitsfragen: Widerstand in Bezug auf die Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine, Verschlechterung der Lage in der Schwarzmeerregion und im Donbass, Entbesetzung der Krim, Stärkung der Energiesicherheit unseres Staates und Europas im Allgemeinen, militärische und militärisch-verteidigungsbezogene Interaktion der Ukraine und der Vereinigten Staaten. Man wird weiterhin zum Projekt Nord Stream-2 als Herausforderung im Bereich Sicherheit für unser Land und die Region diskutieren“, – wurde im Präsidentenbüro mitgeteilt.

Inzwischen haben die Vereinigten Staaten und Deutschland eine Einigung über die russische Gaspipeline Nord Stream-2 erreicht. Der Text des Dokuments wurde auf der Webseite des deutschen Auswärtigen Amtes veröffentlicht.

Im Rahmen der Vereinbarung verpflichtet sich Deutschland, eine Verlängerung des 2024 zwischen Kiew und Moskau auslaufenden Abkommens über Transit russischen Gases für weitere 10 Jahre zu erreichen.

Darüber hinaus werden die USA und Deutschland der Ukraine bei der Diversifizierung der Quellen von Energieressourcen helfen. Zu diesem Zweck werden die Länder bestimmte Beträge bereitstellen.

Falls Moskau Nord Stream-2 für den Druck verwenden würde, zum Beispiel, die Versorgung mit Energieressourcen begrenzen, dann verpflichtet sich Berlin Maßnahmen zu ergreifen, darunter neue Sanktionen zu erwirken.

Dennoch halten der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, und der Außenminister Polens, Zbigniew Rau, die Vorschläge der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland für unzureichend, um die Bedrohungen durch die russische Gaspipeline zu minimieren.

So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Chefs der Ämter für auswärtige Angelegenheiten der Ukraine und Polens.

„Die Entscheidung zum Bau von Nord Stream-2, die 2015, wenige Monate nach der Invasion Russlands und rechtswidrige Annexion der ukrainischen Gebiete gebilligt wurde, hat eine politische Krise und eine Sicherheitskrise sowie eine Vertrauenskrise in Europa verursacht“, - wird in der Erklärung hervorgehoben.

„Jetzt vertieft der Verzicht auf Versuche, die Inbetriebnahme der Gaspipeline zu stoppen, diese Krise beträchtlich“, – erklärten die Minister.

Sie sind der Ansicht, dass eine solche Entscheidung zusätzliche politische, militärische und Energiegefahren für die Ukraine und Mitteleuropa im Allgemeinen geschaffen hat sowie „Möglichkeiten Russlands vergrößert, einen destruktiven Einfluss auf die Sicherheit in Europa auszuüben sowie Spaltungen zwischen den NATO-und EU-Mitgliedsstaaten vertieft“.

Dmytro Kuleba und Zbigniew Rau riefen die Vereinigten Staaten und Deutschland auf, „ angemessen die Sicherheitskrise in unserer Region zu behandeln, der einzige Nutznießer davon ist Russland“.

Darüber hinaus heißt es, dass die Ukraine und Polen zusammen mit ihren Verbündeten und Partnern am Widerstand gegen den Start von Nord Stream-2 arbeiten würden bis Lösungen zur Überwindung der Sicherheitskrise, zur Unterstützung von Ländern bei ihren Bestrebungen, Mitglieder der westlichen demokratischen Institutionen zu werden, und zur Minimierung von Bedrohungen für Frieden und Energiesicherheit entwickelt seien.

Inzwischen schrieb der ukrainische Parlamentspräsident, Dmytro Rasumkow, einen Brief an die Sprecherin des Repräsentantenhauses des US-Kongresses, Nancy Pelosi.

„Nord Stream-2 ist in erster Linie ein geopolitisches Projekt mit dem Ziel, die Energieabhängigkeit der europäischen Länder vom Gasmonopol der Russischen Föderation zu bilden. Es verengt deutlich die Wege für die Diversifizierung der Energielieferungen an die europäischen Verbraucher und verbessert die Möglichkeiten für Russland, seine beherrschende Stellung auf dem europäischen Energiemarkt zu missbrauchen“, – heißt es im Schreiben.

Die Gaspipeline sollte als Teil einer aggressiven Politik angesehen werden, die Russland nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen die ganze westliche Welt entfalte, – glaubt D. Rasumkow.

„Die Fertigstellung und Inbetriebnahme dieses Projekts wird es möglich machen, dass Russland weiterhin die Aggression gegen die Ukraine und möglicherweise gegen andere europäische Staaten eskaliert“, – wird im Brief betont.

Der ukrainische Parlamentspräsident wandte sich an den US-Kongress mit einem Aufruf, konsequent die Politik von Sanktionen fortzusetzen, die die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Gaspipeline nicht zulassen würden.

Zeitung „Stimme der Ukraine“