Im Flughafen Boryspil landete ein Flugzeug mit 35 ukrainischen Bürgern, unter ihnen waren der Journalist Roman Suschtschenko, Regisseur Oleg Senzow sowie auch 24 Seeleute, die im November 2018 in der Meerenge von Kertsch festgenommen worden waren.

Oleg Sentsov mit seiner Tochter.
Nach Russland begaben sich 35 Personen. Nach Medienangaben wurden 11 davon begnadigt, 19 Menschen wurde eine Vorbeugungsmaßnahme abgeschafft, zwei waren schon freigelassen und einer wurde der russischen Seite früher übergeben.

Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj nahm die ukrainischen Bürger in Empfang und erklärte, dass seine Vereinbarungen mit Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin in vollem Maße von beiden Seiten erfüllt wurden.

„Ich bin der Ansicht, dass die erste Etappe erfüllt worden ist. Ich muss bestätigen, dass ich als Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj und Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin alles machten, was sie versprachen“, – erklärte W. Selenskyj. Er teilte auch mit, dass die Operation unter den Bedingungen der Geheimhaltung verlaufen war, „denn wir wussten, dass nicht alle eine Rückkehr wünschten“.

Am selben Tag führten Präsidenten der Ukraine und Russlands ein Telefongespräch durch. Wie das Büro des ukrainischen Staatschefs mitteilte, blieben beide Staatsoberhäupter zufrieden mit den Ergebnissen der Erfüllung der Vereinbarungen im Rahmen der ersten Etappe auf dem Wege der Normalisierung des Dialogs.  Präsidenten haben auch vereinbart, in nächster Zeit ein Datum der Durchführung eines Treffens im Normandie-Format zu besprechen.

Außerdem ging es um weitere Schritte im Rahmen des Minsker Prozesses zur Regelung des Konflikts im Donbass.

Indessen kommentierte Präsident Frankreichs Emmanuel Macron den Gefangenenaustausch, wie der Pressedienst des Elysee-Palastes mitteilte, und nannte ihn  entscheidender Schritt bei der Wiederherstellung eines konstruktiven Dialogs, der in nächsten Wochen fortgesetzt werden muss.

„Frankreich zusammen mit Deutschland aktivieren ihre Bemühungen im Normandie-Format für weiteren Fortschritt und Realisierung des politischen Bestandteils der Minsker Vereinbarungen“, – hieß es in der Erklärung.
US-Präsident Donald Trump ist auch der Meinung, dass der Austausch von festgehaltenen Personen, der zwischen Russland und der Ukraine verwirklicht wurde, erster Schritt zum Frieden werden kann. Dies postete der amerikanische Staatschef bei sich auf Twitter.

„Russland und die Ukraine haben eben jetzt eine große Zahl von Häftlingen ausgetauscht. Sehr gute Nachrichten, eventuell ein riesenhafter Schritt zum Frieden. Wir begrüßen beide Länder!“, – schrieb D. Trump.
Präsident des Europarats Donald Tusk freut sich über die Freilassung von Oleg Senzow und Seeleuten und rief Russland auf, alle politischen Häftlinge freizulassen sowie auch territoriale  Integrität der Ukraine zu achten.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte am Sonnabend den Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine. „Dies spornt auch weiterhin, mit allen Kräften an der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen hin zu arbeiten. Die Bundesregierung ist dafür bereit“, – unterstrich sie.

Nach der Ansicht des UN-Generalsekretärs Antonio Gutterish „könnte dieser wichtige humanitäre Akt als ein positiver Schritt auf dem Wege zur endgültigen Regelung des Konflikts im Osten der Ukraine dienen“.

Roman Suschenko mit seiner Familie.

Foto von Alexander Klimenko.

Zeitung „Stimme der Ukraine“