Am 20. November sind die Schiffe der Seestreitkräfte der Ukraine, die im November 2018 im Wasserbecken der Meerenge von Kertsch von Russland gekapert worden waren, in Otschakiw, Gebiet Mykolajiw, eingelaufen.

Im Hafen wurden sie von Präsident Volodymyr Zelenskyy empfangen. Ihn begleiteten Botschafterin Deutschlands Anka Feldhusen, Botschafter Frankreichs Etienne de Poncins und OSZE-Sondervertreter bei der Trilateralen Kontaktgruppe in Minsk Martin Sajdik.

„Marineboote „Berdjank“, „Nikopol“ und Marineschlepper „Jany Kapu“ sind schon im Gebiet Mykolajiw. Schritt für Schritt gehen wir zu Frieden, suchen nach diplomatischen Lösungen, kämpfen darum, dass unsere Ukraine wieder einig ist“, – heißt es in einer Mitteilung auf der Facebook – Seite von V. Zelenskyy.

Bei seinem Aufenthalt in Otschakiw hob er auch hervor, dass die ukrainische Seite den Zustand der drei von Russland zurückgegebenen Schiffe der Seestreitkräfte der Ukraine analysieren werde und sich unbedingt an die Russische Föderation wende, damit das zurückgegeben werde, was bei ihnen fehlte.

Ukrainische Militärs schätzen indessen den Zustand der Schiffe als sehr kläglich ein.

So teilte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft der Ukraine mit, dass auf den Marinebooten alle Funkgeräte, Stationen für Weltraumnachrichtenverkehr, Funkpeilgeräte, Erkennungssysteme, Bewaffnung (außer einer 30-mm-Artillerieanlage) und die ganze Munition, Schlauchboot mit zwei Motoren, Magnetkompass und Kreiselkompass, Schlauchfloss, Feuerlöscher, Leuchte und Akkus, Havarie-Boje, Ersatzteile und die ganze Dokumentation fehlen. Verschwunden sind sogar Küchenherd, Entlüfter und Klosettbecken. 

Deshalb kann man nur skeptisch eine Mitteilung des Zentrums für Massenkommunikationen des Föderalen Sicherheitsdienstes Russlands darüber wahrnehmen, dass die Marineboote und der Marineschlepper der Ukraine angeblich in einem normalen Zustand übergeben wurden. Und wenn ihnen etwas bei der Fahrt von den Küsten der Krim bis nach Otschakiw passierte, „so ist dafür die ukrainische Seite verantwortlich“.

Zeitung „Stimme der Ukraine“