Das wurde während eines Besuchs der Gedenkstätte in Bykiwnja bei Kiew gesagt, wo Opfer der Stalins Repressionen, darunter polnische Armeeangehörige begraben worden waren. „Die Aggression, die die Krim erobert hat, die Erden von Donezk und Luhansk erobert hat – das ist eine Tragödie, mit der sich die Welt und Europa nie abfinden können. Heute ist es unsere Pflicht, sowohl in der Ukraine als auch in Europa jene Grenzen wiederherzustellen, die sein sollen und die die Grenzen der Ehrlichkeit, des Völkerrechts, der Gerechtigkeit und einfach der gewöhnlichen Anständigkeit sind“, – sagte A. Duda.

Beobachter heben hervor, dass nach der Wiederwahl in diesem Jahr zum höchsten Staatsposten der Besuch von Präsident Polens in der Ukraine seine zweite Auslandsreise außerhalb des EU-Rahmens und die erste Ankunft in Kiew nach einer dreijährigen Pause wurde. Im Laufe des Besuchs führte A. Duda Verhandlungen mit Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelenskyy, und sprach auch mit dem Vorsitzenden der Werchowna Rada(Parlamentspräsident), Dmytro Rasumkow, und dem Premierminister, Denys Schmyhal. Es wurden zwei Dokumente unterzeichnet – der Vertrag über Erweiterung des Zutritts zu Privatisierungsobjekten in der Ukraine und eine gemeinsame Erklärung beider Präsidenten.

In der Erklärung handelt es sich um verschiedene Aspekte der bilateralen Beziehungen. Besonders wurde die Notwendigkeit der weiteren Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Infrastruktur und Transport betont.

Die Ukraine äußerte der Republik Polen ihre Dankbarkeit für die praktische Unterstützung der euroatlantischen Bestrebungen, vor allem im Prozess der Reformierung des nationalen Sicherheits-und Verteidigungssektors entsprechend den NATO-Standards.

Polen bekräftigte seine Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine im Rahmen ihrer völkerrechtlich anerkannten Grenzen.

Die Seiten unterstrichen die Notwendigkeit der weiteren Zusammenarbeit im Energiebereich und die Wichtigkeit der Erhöhung der Zuverlässigkeit und Diversifizierung von Lieferungen der Energieträger sowie auch die Gewährleistung der Transparenz des Energiesektors.

„Wir unterstreichen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit dem Ziel, Rolle unserer Region als wichtiges Transport-, Transit-, Infrastruktur-, Innovations-und Investitionszentrum für den Europäischen Kontinent zu verstärken“, – erklärten Präsidenten beider Länder.

Die Staatschefs hoben auch die Notwendigkeit hervor, die Tätigkeit des Konsultationskomitees von Präsidenten der Ukraine und Republik Polen fortzusetzen, dessen nächste Sitzung vollzählig in Warschau stattfinden wird.

Besonders muss man betonen, dass Präsidenten die Schändungstaten an ukrainischen Kulturdenkmälern und Gedenkstätten in Polen sowie auch an polnischen Kulturdenkmälern und Gedenkstätten in der Ukraine verurteilten. Sie riefen entsprechende Behörden auf, eine erforderliche Obsorge für sie zu tragen.

„Wir verurteilen die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die unter anderem aufgrund des Hasses begangen wurden, und sind der Ansicht, dass sie auf keine Weise gerechtfertigt werden können. Wir erkennen die Wichtigkeit an, das Gedenken unschuldiger Opfer von Konflikten und politischen Repressionen des 20. Jahrhunderts würdig zu ehren. Wir unterstreichen die Notwendigkeit, eine Möglichkeit von Suchen und Exhumierung dieser Opfer in der Ukraine und Polen zu gewährleisten, um ihr Gedenken und ihre noch lebenden Verwandten und Nachkommen im Geiste der Achtung der historischen Wahrheit zu würdigen“, – wird in der Erklärung betont.

„Wir sprachen von historischen Fragen. Das ist ein wichtiges für unsere beiden Völker Element. Dort gibt es viele komplizierte Elemente und schmerzhafte, komplizierte Vergangenheit. Wir sprachen von den Wunden am Leibe der polnischen Gesellschaft, die mit den Erinnerungen der vorigen Generation verbunden sind. Diese Fragen sind auch mit der Ukraine verbunden. Hoffentlich machen wir diese Etappen mit Achtung gegenüber unseren beiden Völkern durch und werden feinfühlig und weise mit Herrn Präsident solche Politik im Laufe der nächsten Jahre realisieren. Wir versicherten einander darin“, – sagte A. Duda auf einer gemeinsamen mit ukrainischem Präsident Pressekonferenz nach dem Abschluss der Verhandlungen.

Seinerseits erinnerte V. Zelenskyy daran, dass die Ukraine Frage der Ausstellung von Genehmigungen für Sucharbeiten an polnische Wissenschaftler und Archäologen und Polen – Frage der Rekonstruktion der Gedenktafel am ukrainischen Massengrab auf dem Klosterberg schon gelöst hätten.(Die Beziehungen von Kiew und Warschau wurden durch empfindliche Fragen der historischen Erinnerungen und Probleme der Bewertung der tragischen Ereignisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschwert. Polnische Politiker kritisierten auch mehrmals das offizielle Kiew wegen der Ehrung von Persönlichkeiten der Organisation der ukrainischen Nationalisten – der Ukrainischen Aufstandsarmee. In der Ukraine nahm man mit Empörung die Beschuldigungen des Völkermords an Polen durch OUN – Truppen sowie Zerstörung von Denkmälern an ihren Gräbern in Polen wahr – Red.).

Am 13. Oktober besuchten V. Zelenskyy und A. Duda Odessa, wo sie an der Tätigkeit eines ukrainisch-polnischen Wirtschaftsforums teilnahmen, das der Entwicklung der Hafeninfrastruktur der Region von Odessa gewidmet war.

Wie mehrere ukrainische Analysten meinen, wurde die Atmosphäre der ukrainisch-polnischen Beziehungen nach der Wahl von V. Zelenskyy zum Präsidenten vertraulicher und freundlicher, wovon auch der jetzige Besuch von A. Duda zeugt. Doch ist es ihrer Meinung nach noch zu früh zu glauben, dass uns mit Polen schon alles ausgezeichnet geht. „Es gibt den Wunsch, gegenseitiges Einverständnis zu finden. Das wird nicht einfach fallen, es gibt aber zugleich nichts, das beim Wunsch beider Seiten nicht zu lösen ist. Natürlich erinnern sich alle an die Situation mit der französisch-deutschen Konfrontation im Verlauf von Jahrhunderten, man fand aber Einverständnis. Ich bin der Ansicht, dass wir jetzt gerade auf dem richtigen Weg sind“, – schrieb der Ex-Außenminister der Ukraine, Kostjantyn Hrystschenko in diesem Zusammenhang.

Zeitung „Stimme der Ukraine“