Die russische Führung strebt eine Revanche nach einer vernichtenden Niederlage der UdSSR im „kalten Krieg“ an. Der Kreml kann sich mit dem Status eines zweitrangigen Staates in der bipolaren Welt nicht abfinden und bemüht sich, eine „neue Weltordnung“ herzustellen.

Das Trugbild solcher Hoffnungen ist offensichtlich. Die Analisten sehen eine Verdammung Moskaus, dem ungeachtet beträchtlicher Naturreichtümer die Puste verloren geht. Die schwache Wirtschaft (der 21. Platz in der Welt) ermöglicht ihm nicht, mit den Weltstaaten, vor allem mit den USA und China zu wetteifern.

Letztendlich hat jetzt die Russische Föderation keine einheitliche Vorstellung in Bezug auf ihre Zukunft. Die Anhänger des Liberalismus sind mit der offiziellen Politik nicht einverstanden, die zu amerikanischen und europäischen Sanktionen geführt hat, die die Interessen der Oligarchen anschneiden. Die Nachfolger des Bolschewismus, die die Lösung der Sozialprobleme in den Vordergrund stellen, haben die Regierungsreform, die das Rentenalter erhöht, negativ wahrgenommen. Es geht also heraus, dass im gegenwärtigen Russland die Euroasiaten in den Vordergrund rücken, die nach einer engen Verbindung mit China suchen.

Daraus resultiert das Streben, China und Russland zu einer „neuen Horde“ zu vereinigen, die zur westlichen Zivilisation nicht gehört. Der Moskauer Analyst Andrej Dewjatow schreibt über die Zukunft einer solchen „Familie“: „Die neue Horde wird zu einer neuen euroasiatischen Union um die Chinesische Volksrepublik“.

Seiner Meinung nach war die das Imperium von Tschingis Khan „die erste Horde“. „Die zweite Horde“ identifiziert man mit den Stalins Eroberungen im Zweiten Weltkrieg. Es ist angebracht, dazu die Nachkriegssatteliten Moskaus in Südostasien hinzuzufügen. In einem solchen Fall kommt ihr Territorium völlig mit dem Territorium des Imperiums von Tschingis Khan überein. Darüber hinaus umfasst die heutige „Dritte Horde“ die Länder die Organisation für Zusammenarbeit von Schanghai. Zu dieser Organisation, die 2001 gegründet wurde, gehören Indien, Kasachstan, Kirgisien, China, Pakistan, Russland, Tadschikistan und Usbekistan.

Unvoreingenommene Forscher legen diese Vereinigung wie einen Diskussionsklub aus, denn darin überwiegt Zusammenarbeit auf bilateraler Grundlage. Eigentlich zeugen die Mannigfaltigkeit einer solchen Organisation, verschiedene politische Interessen bei weitem nicht von ihrer Langlebigkeit. Das heißt, es ist recht zweifelhaft, dass im Rahmen der Vereinigung  die Russische Föderation als Kern Eurasien Fuß fassen kann.

Obwohl der russische Annalist hofft, dass Russland zusammen mit China „die neue Weltordnung“ gründen wird, bestätigt die Tendenz der Weltentwicklung sowie der Entwicklung der RF keinesfalls solche Prognosen. Dem Niveaus der Wirtschaftsentwicklung nach gleicht Russland Tschechien oder Finnland, geschweige denn rückständige soziale und kulturelle Bereiche trotz den früheren Errungenschaften auf Kosten der unterjochten Völker zu nennen.

Außerdem ist es unverständlich, wie Putins Russland Vorbild für andere werden kann. Denn es ist „ein Land der ersten Person“, deren Tätigkeit den demokratischen Grundlagen der Führung in der zivilisierten Welt widerspricht, da ihr Wille höher als Staatsgesetzt und internationales Recht ist.

Zweifelsohne entsteht die Frage: Wie kann solche „neue Weltordnung „ im 21. Jahrhundert existieren? Es ist kein Geheimnis, dass die jetzige „erste Person“ Russlands grundlegend ihre Ansichten auf die Ukraine änderte: „Unantastbarkeit der ukrainischen Grenzen anerkannte und später unser Land als „unterstaatlich“ nannte; das ukrainische Volk der „Kiewer Junta“ gegenüberstellte, einen Teil unseres Territoriums okkupierte und auf die Weltverurteilungen nicht reagiert. Darüber hinaus weigert eine solche Person ohne jeglichen Grund  internationale Verträge anzuerkennen, die von ihrem Vorgänger unterschrieben und entsprechend internationalen Rechtsnormen bestätigt wurden. Mit anderen Worten kann „eine neue Weltordnung“ nach Kremls Lehren nicht anderes sein, als eine globale Geschwelge, eine Willkür „der ersten Person“ sein, die im Kreml sitzt.

Das heißt, Russland handelt nach Horden-Methoden im Herangehen an internationale Fragen und erkennt nicht die Stärke des Rechts, sondern ein Recht auf grobe Stärke an.

Hier wäre es angebracht zu fragen: „Wo ist denn jetzt „Das Dritte Reich“?