Dies teilte Präsident der Ukraine Wolodymyr Zelenskij im Laufe seines ersten offiziellen ausländischen Besuchs in Brüssel mit.

In der belgischen Hauptstadt führte das Staatsoberhaupt Treffen mit dem Vorsitzenden der Europäischen Kommission Jean – Claude Juncker, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Vize-Präsidenten der Europäischen Kommission Valdis Dombrovskis und Präsidenten Polens Andrej Duda.

Im Laufe des Gesprächs mit Jean-Claude Juncker bestätigte der Staatschef die Unabänderlichkeit des europäischen und euroatlantischen Kurses der Ukraine. Während des Treffens wurde auch der Termin der Durchführung des 21. Gipfels Ukraine-EU in Kiew – der 8. Juli 2019 vereinbart.

Dem polnischen Präsidenten dankte W. Zelenskij für Unterstützung und Zusammenarbeit in vielen Formaten sowie auch lenkte Aufmerksamkeit auf „die Tiefe der Gefahren, die Russland für ganz Europa trägt“.

„Ich bin gestimmt auf Wahrnehmung des Versöhnungsprozesses und der Nichtzulassung des Vorherrschens der Thematik komplizierter Momente der Geschichte der ukrainisch-polnischen Wechselbeziehungen auf der Tagesordnung der strategischen Partnerschaft der Ukraine und Polens“, – fügte Zelenskij hinzu, indem er eine Einladung von A. Duda bekommen hat, am Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs Warschau zu besuchen.

Seinerseits erklärte Präsident Polens über die Unterstützung der Bemühungen für die Wiederherstellung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine in den international anerkannten Grenzen und für die Freilassung der okkupierten Bezirke des Donbass und der Krim.

„Polen unterstützt ständig die proeuropäischen und euroatlantischen Bestrebungen der Ukraine, für uns ist diese Frage äußerst wichtig“, – hob der polnische Leiter hervor. Er gab auch seine Hoffnung auf die Versöhnung beider Länder bei den historischen Fragen und bei der Feststellung der Wahrheit dank der Expertenarbeit zum Ausdruck.

In einem Gespräch mit V. Dombrovskis nahm Präsident der Ukraine Stellung zur Besorgnis Europas in Bezug auf die Beziehungen mit dem Oligarchen Ihor Kolomojskij. W. Zelenskij versicherte, dass er nicht dabei ist, auf der Seite der ehemaligen Besitzer von „PrivatBank“ aufzutreten und beabsichtigt, ausschließlich Interessen des Staates zu schützen.

„Was „PrivatBank“ betrifft, werde ich nur den Staat, nur die Bürger schützen. Ich interessiere mich für die Spiele der ehemaligen Besitzer in den Gerichten nicht. Ich bin nicht dabei, auf ihrer Seite zu sein“, – sagte er.

W. Zelenskij erklärte auch, dass sich die Ukraine an den von ihr übernommenen Verpflichtungen halten wird, darunter bei den Wechselbeziehungen mit internationalen Finanzinstituten. Außerdem widerlegte er Informationen über eventuelle Default – Bekanntmachung in der Ukraine, wofür früher I. Kolomojskij aufgerufen hatte.

Bei den Verhandlungen mit dem Nato – Generalsekretär bekundete Zelenskij die Bereitschaft der Ukraine, mit Russland Verhandlungen in Bezug der Regelung des Konflikts im Donbass zu führen sowie auch die Minsker Abkommen umzusetzen.

Der ukrainische Leiter teilte mit, dass heute, am 5. Juni  bei dem Treffen der Kontaktgruppe in Minsk Vorschläge über Feuereinstellung und Gefangenenaustausch bekanntgegeben werden.

Dabei verwies W. Zelenskij auf die Notwendigkeit, in der Ukraine Reformen durchzuführen, um in der Zukunft der Nato beizutreten, dessen Perspektiven persönlich Jens Stoltenberg bestätigt hatte.

Die Ukraine strebt danach, hohe Lebensstandards zu erreichen, die Korruption auszurotten und den Staat zu modernisieren. Das ist nur möglich, indem wir unsere Nationalsicherheit gewährleisten. Wir sind bereit, Verhandlungen mit der RF zu führen, wir sind bereit, die Minsker Abkommen umzusetzen, wir müssen aber zuerst die Möglichkeit haben, uns zu schützen und stärker in wirtschaftlichem, politischem und militärische Sinn werden.

Präsident der Ukraine befand sich in Brüssel und reagierte genauso operativ auf die Verschärfung der Situation im Donbass, wo im Ergebnis der Beschießungen drei ukrainische Militärs getötet und weitere drei verletzt wurden.

Er wandte sich an die russische Führung und die Anführer der prorussischen Kräfte im Osten der Ukraine. „Ich möchte mich an die Führung der RF und das Kommando ihrer Okkupationskräfte im Donbass wenden. Die Zuspitzung des Konflikts ist nicht der beste Hintergrund für die Wiederaufnahme der Verhandlungen in Minsk. Wir brauchen nicht uns das übrige Mal an die Möglichkeit der Eskalation ihrer Aggression zu erinnern“, – heißt es in einer Mitteilung von Präsident der Ukraine auf seiner Facebook-Seite. W. Zelenskij unterstrich, dass er heute, am 5. Juni in Brüssel mit seinen europäischen Kollegen eine offene Demonstrierung der Aggression seitens der Russischen Föderation erörtern wird, und die ukrainische Delegation in Minsk erinnert an die Unzulässigkeit von Versuchen eines Dialogs mit der Ukraine von der Position der Stärke.