“Dass der Donbass und die Krim  die Ukraine sind, muss endlich die Führung Russlands hören und verstehen. Die ganze Welt muss dies mit voller Stimme sprechen. Ohne müde zu werden. Das braucht nicht nur die Ukraine, das brauchen auch sie. Denn die Rückgabe der Krim und der Frieden im Donbass sind Unterpfand eines ruhigen Schlafs in Europa und auch in der Welt. Behalten Sie dies, wenn Sie das nächste Mal die Frage der Sanktionen erörtern werden“, – sagte das Staatsoberhaupt in seiner Ansprache vor den Konferenzteilnehmern. Er teilte auch mit, dass nach vorläufigen Berechnungen die Ukraine mehr als 10 Milliarden Euro brauchen werde, um den Donbass nach den Kriegshandlungen wiederaufzubauen, und lud ausländische Investoren ein, ein Forum in Mariupol zu besuchen, wo man diese Frage erörtern werde.

Bei einem Treffen mit der Außenministerin Kanadas Chrystia Freeland bestätigte der ukrainische Präsident, dass der Kurs der Ukraine auf eine vollberechtigte Mitgliedschaft bei der EU und der Nato unabänderlich bleibt, und gab seiner Hoffnung Ausdruck auf ein weiteres aktives Zusammenwirkens mit Kanada bei den Fragen der euroatlantischen Integration der Ukraine.

W. Zelenskij ist auch sicher, dass den Frieden im Donbass auf politisch-diplomatischem Weg erreicht werden kann. Dies erklärte er auf einem Briefing nach den Verhandlungen mit dem Premierminister Kanadas Jastin Trudeau am Dienstag, dem 2. Juli.

„Das Zustandekommen des Friedens in der Ukraine war die erste von den Fragen, die wir mit Herrn Trudeau besprochen haben. Ich bin sicher, dass wir einen realen Fortschritt nur auf politisch-diplomatischem Weg erreichen werden. Und letztendlich Russland dazu zwingen werden, mit Eskalation aufzuhören, beständige Feuereinstellung zu sichern, Truppenentflechtung zu sichern und alle unseren ukrainischen Gefangenen freizulassen“, – sagte Präsident.
W. Zelenskij hob hervor, dass  ein wirksames Werkzeug dafür die Fortsetzung der Sanktionspolitik sei. „Wir verstehen es, wenn ausländische Partner sagen, dass sie Geld verlieren, aber verzeihen sie, wir haben Territorien verloren und verlieren Menschen“, – betonte er.

Präsident bedankte sich bei der Regierung Kanadas für diese Verständnis und die Konsolidierung der internationalen Gemeinschaft bei der Unterstützung der territorialen Integrität der Ukraine und der Sanktionspolitik.
Seinerseits teilte der Premierminister Kanadas  mit, dass sein Land die Ukraine zu einer Liste der Länder hinzufügte, an welche es erlaubt ist, kanadische Waffen zu verkaufen.

„Ja, wir bewegen uns vorwärts bei den Diskussionen über bewaffnete Unterstützung der Ukraine. Außer der militärischen Mission, an der Kanada teilnimmt, haben wir die Ukraine auch in die Liste für den Ankauf  kanadischer Waffen hinzugefügt. Und das ist eine positive Lösung“, – sagte der kanadische Premier.

Wie der Pressedienst des ukrainischen Präsidenten mitteilte, beabsichtigen auch die Ukraine und Kanada in nächster Zeit ein Abkommen über Jugendaustausch zu unterzeichnen, das es den Bürgern beider Länder ermöglichen wird, in vereinfachtem Verfahren gegenseitige Reisen für Ausbildung und Erwerbstätigkeit für die Dauer bis zu einem Jahr zu unternehmen.

Bei seinen Treffen mit der Führung des Weltkongresses der Ukrainer und des Kongresses der Ukrainer Kanadas  bedankte sich Präsident bei den kanadischen Ukrainern für die allseitige Unterstützung der Ukraine. „In der Verfassung steht geschrieben, dass die einzige Staatssprache in der Ukraine Ukrainisch ist. Ich werde als Präsident, als Garant der Verfassung die ukrainische Sprache, unsere Souveränität und unseren Kurz nach Europa und in die Nato schützen“, – sagte W. Zelenskij.

Beim ersten offiziellen Treffen mit den Mitgliedern der Gruppe für Freundschaft mit der Ukraine des Parlaments Kanadas handelte es sich um die Verstärkung des Sanktionsdrucks auf Russland. „Die Mitglieder der Gruppe für Freundschaft mit der Ukraine des kanadischen Parlaments hatten ein sehr konstruktives und aufschlussreiches Treffen mit Präsident Zelenskij und seiner Mannschaft. Das war ein ehrliches Gespräch, das solche wichtige Fragen einschloss wie Verschärfung von Sanktionen gegen Russland und Gewährung letaler Verteidigungswaffen an die Ukraine“, – sagte der Vorsitzende der Freundschaftsgruppe Boris Wshesnewski.

Bei seinem Aufenthalt in Toronto traf sich W. Zelenskij mit dem US-Sonderbeauftragten für die Ukraine Kurt Walker. „Ein hervorragendes Treffen mit ukrainischem Präsidenten Zelenskij – aufrichtige Ergebenheit für den Frieden im Donbass, aber Russland muss seinen Beitrag leisten“, – schrieb K. Walker nach dem Treffen.

Präsident der Ukraine führte auch mit dem 1. stellvertretenden geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds David Lipton Verhandlungen durch und lud eine IWF-Delegation ein, Kiew gleich nach der Bildung einer neuen Regierung zu besuchen.