Er machte eine solche Erklärung während einer Aktion, die am 2. Dezember eine russische Delegation als informelle Sitzung des UN-Sicherheitsrats im Arria-Format mit der Einbeziehung prorussischer Kämpfer aus einzelnen Bezirken der Gebiete Donezk und Luhansk (ukrainische und russische Buchstabierung ORDLO) durchgeführt hatte.

„Die Wahrheit ist plötzlich herausgesprungen“, – so reagierte der Sprecher der ukrainischen Delegation bei der Trilateralen Kontaktgruppe(TKG),Oleksij Arestowytsch, auf die Worte des ständigen Vertreters Russlands. Seiner Meinung nach, sei der russische Diplomat „ein wenig in Verzweiflung“ gewesen, denn eine Mehrzahl der ständigen und nichtständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats hätte den Versuch Russlands, die ORDLO-Vertreter bei der UNO zu legitimieren, verurteilt.

So boykottierten die Sitzung nicht nur die Ukraine, sondern auch die USA, Großbritannien, Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Estland und Belgien. Das heißt, alle außer der Russischen Föderation OSZE-Länder, die zurzeit zum Sicherheitsrat gehören. „Das ist ein wichtiges Signal, denn die OSZE nimmt am Verhandlungsprozess im TKG-Rahmen teil“, – teilte der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, mit.

„Dieses Treffen war ein offensichtlicher Versuch, ein falsches und täuschendes Narrative im Zusammenhang mit dem Konflikt im Osten der Ukraine vorzulegen. Wir weisen die Vermutung Russlands, es handle als Vermittler in einem inneren Konflikt, entschieden ab. Russland ist ein aktiver Teilnehmer, trifft die Vorbereitungen, bewaffnet und leitet die bewaffneten Formationen in den von der Regierung nicht kontrollierten Bezirken und ergänzt diese Marionettenkräfte durch Militärpersonal und Geräte. Es provozierte und speist weiterhin den Konflikt ein, der rund 13 Tausend Tote, schreiende Menschenrechtsverletzungen und Verschlechterung der humanitären Situation für die Zivilbevölkerung verursachte“, – wird in einer gemeinsamen Erklärung der UN-Vertretungen Großbritanniens, der USA und Estlands unterstrichen. Nach der Meinung der westlichen Diplomaten, hätte die von Russland durchgeführte „Maßnahme“ bei der UNO zum Ziel gehabt, „die Realitäten des Konflikts im Osten der Ukraine zu entstellen und ausschließlich russischen Interessen gedient“.

Es sei hervorgehoben, dass zurzeit die Kopfstärke der rechtswidrigen bewaffneten Formationen der Separatisten im Donbass 35,5 Tausend Mann beträgt. Weitere drei Tausend russische Kadermilitärs leiten ihre Schulung und Kampfhandlungen. Das teilte dieser Tage der Pressedienst der Hauptverwaltung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine mit.

Auskunft. Die Sitzungen des UN-Sicherheitsrats nach der Arria-Formel sind informelle Treffen, die von einem Mitglied bzw. Mitgliedern des Sicherheitsrats mit dem Ziel organisiert werden, privat offene Meinungen mit Beteiligung von Personen auszutauschen, die es nützlich wäre, zu hören und denen sie etwas mitteilen wollen. Das Format der Sitzungen wurde zu Ehren des venezolanischen Diplomaten, Diego Arria, genannt, der 1992 als UN-Vertreter von Venezuela diese Praktik begonnen hatte anzuwenden.

Zeitung „Stimme der Ukraine“