Die russischen Besatzer, die vom Moskauer Patriarchen Kiril gesegnet wurden, haben Kreuze an Halsketten gehängt und Tattoos mit Kirchenabbildungen gestochen und greifen zweckgebunden und gezielt mit Panzern und Artillerie Wohnviertel und Kathedralen an. Am Rednerpult des UN-Sicherheitsrates erklärte der ständige UN-Vertreter der Ukraine Serhij Kyslytsja am 29. Juli, dass die zivile Infrastruktur eines der Ziele des Aggressors sei.

«Zum Juni hat der russisch-ukrainische Krieg zum Beispiel die Zerstörung bzw. Beschädigung von 116 Tausend Wohnhäusern verursacht, wo 3,5 Mio. Ukrainer Obdach hatten, es sind 183 Religionsstätten, darunter 173 christliche, fünf islamische und fünf jüdische in 14 ukrainischen Gebieten zerstört worden. Stellen sie sich einfach vor, wie russische Soldaten, vom orthodoxen Patriarchen Kiril gesegnet, fast 200 Orthodox-Kirchen in der Ukraine vernichtet haben», – betonte der Diplomat.

Unter den Kathedralen, die die Raschisten zerstört haben, ist die altertümliche Georg-Kirche im Dorf Saworytschi bei Browary, Gebiet Kiew. Bis die «Befreier» gekommen sind, stand das Gebäude nahezu 150 Jahre lang. Die hölzerne Ein-Zwiebel-Kirche wurde 1873 gebaut. Sie war zusammen mit ihren Gläubigen Zeuge vieler historischer Ereignisse – Niedergang des Zarismus, Zerfall des russischen Imperiums, bolschewistischer Umsturz, drei Hungernöte, die in der Ukraine vom Lenin-und Stalin-Regime organisiert wurden, Zweiter Weltkrieg, Wiederherstellung der Unabhängigkeit unseres Staates. 1935 schlossen die Bolschewiki die Kirche, zerstörten sie aber nicht, wie Tausende andere, sondern brachten darin einen Getreidespeicher unter. 1968 nahm man im Dorf Gottesdienste auf, und nachdem die Ukraine ihre Unabhängigkeit wieder erlangt hatte, wurde die Kirche mehrmals rekonstruiert. Am 7. März griffen Besatzer die Kirche an. Nach Zeugenberichten – absichtlich.

«Unsere Gläubigen berichten, dass sie mit ihren eigenen Augen sahen, als sich ein Teil von Russen bewegte, man auf die Häuserschoss, und ein Geschoss traf direkt die Kirchenkuppel, die linkerhand von ihrer Bewegung war», – berichtete der Vorsteher der Georg-Kirche Oberpriester Petro Kostjuk. Nach der Geschossexplosion ging das hölzerne Gebäude in Flammen. 

Völlig zerstörten Raschisten auch die hölzerne Kirche aus dem 19. Jahrhundert im Dorf Wjasiwka, Gebiet Shytomyr. Die Kirche wurde 1862 gebaut, war Architekturdenkmal von nationaler Bedeutung. Das sakrale Gebäude wurde in der Nacht auf den 7. März beschossen. Laut Informationen des Sekretärs der Owrutsch-Diözese Serhij Stretowitsch ist die Kirche völlig zertrümmert worden, unversehrt ist nur ein Glockenturm geblieben. 

Die Barbaren beschädigten ein weiteres nationales Denkmal der Architektur – die Mariä-Himmelfahrtskathedrale in Charkiw. Zum ersten Mal wurde sie in Schriftquellen 1658 erwähnt. 

In den Jahren 1771 bis 1777 wurde an der Stelle einer hölzernen Kirche auf Kosten von Stadteinwohner und Beamten, die ihre Grundstücke verkauft hatten, um für das heilige Vorhaben spenden zu können, ein Gebäude im Barockstil errichtet. Es ist auch zu unseren Zeiten erhalten geblieben. In der Vergangenheit war die Kathedrale durch ihre vergoldete Ikonenwand berühmt, die nach einem Entwurf des bekannten Architekten Rastrelli gefertigt worden war. Am 2. März traf ein Geschoss bei einem großangelegten Angriff auf die Stadt die Kathedrale, wo sich Menschen derzeit versteckt hielten. Die Explosion beschädigte die Verzierung der Kathedrale, Fenster und Farbglasmalerei wurden eingeschlagen. Zum Glück gab es keine Opfer.

Einen nicht wiedergutzumachenden Verlust verursachten Raschisten durch die Zerstörung der Himmelfahrtskirche von 1879 im Dorf Lukjaniwka, 58 Kilometer von Kiew entfernt. Wie der Priester Andrij Wlassenko informierte, hatte es in der Kirche eine einzigartige spätklassizistische Ikonenwand und eine große Deesus-Barockikone – ein Meisterwerk der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gegeben. Nachdem am 25. März ein russischer Panzer vier Mal auf die Kirche geschossen hatte, brannte das Gebäude vollständig aus. Vom architektonischen Denkmal ist nur das Fundament geblieben. 

Infolge eines Beschusses wurde die Wandmalerei des 18. Jahrhunderts im Inneren der Dreifaltigkeitskathedrale des Dreifaltigkeits-und Elias-Klosters(Tschernihiw) beschädigt – eines Denkmals der Architektur von nationaler Bedeutung, die in den Jahren 1679 bis 1695 gebaut worden war.

Die Aufzählung der von Raschisten geplünderten Heiligtümer kann man fortsetzen und fortsetzen. Nach Angaben des Ministeriums für Kultur und Informationspolitik gibt es die meisten zerstörten Kultusgebäude in den Gebieten Donezk(45) und Luhansk(40). Danach kommen die Gebiete Kiew(34) und Charkiw(25).

Tausende Tode und mindestens zwei Hundert zerstörte und beschädigte Kirchen und Klöster stoppen diejenigen nicht, die weltweit schreien, dass die Russen «das von Gott erwählte Volk» sind, und dass nur es «die Welt retten» kann, «weil es die wahre Lehre Christi in sich trägt». Und wie ist man zu stoppen, wenn der Patriarch der russischen Orthodox-Kirche Gundjaew die russische Invasion in der Ukraine unterstützt. In seiner Predigt Anfang März hat er den Angriffskrieg gegen den souveränen Staat durch den Schutz des Donbass gerechtfertigt. 

Foto des Ukrainischen Instituts für Nationale Erinnerung