Außerdem greift die russische Flotte friedliche Schiffe in den Territorialgewässern der Ukraine weiter an.

Die Frage der Wiederherstellung der Kapazitäten der ukrainischen Flottenstreitkräfte ist also zurzeit sehr aktuell. Denn die Blockierung der ukrainischen Häfen hat nun in einen globalen Terror der Weltgemeinschaft in Bezug auf Getreide- und Lebensmittelexport resultiert. Die Anstrengungen Kyjiws und seiner internationalen Partner, Lieferung der Lebensmittel auf den Weltmarkt durch die Landverbindung wiederherzustellen, sehen eher als Anerkennung der Macht und Diktats des Aggressors aus, als eine adäquate Antwort. Die Putins Regierung führt eine globale Aggression. Deshalb muss die Reaktion darauf auch global sein. Darum handelte es sich zwar bei der jüngsten Sitzung des ukrainischen Parlaments.

Die Ukraine ist imstande, bei Waffenlieferungen seitens der westlichen Partner das Seegewässer von der Dominanz des Aggressors zu entblocken. «Die Welt soll über die Übergabe von MLRS-Systemen und anderer erforderlicher schwerer Waffe an die Ukraine zur Entblockung des Schwarzen Meeres abstimmen. Den Rest machen wir selbst», – hieß es in der Meldung des Beraters des Leiters des Präsidialamtes Mychajlo Podoljak auf Telegram.

Das, was für die demokratische Welt schlecht ist, ist für Putin gut. Die Anerkennung durch die Weltgemeinschaft der Perspektive einer globalen Hungernot, welche durch die Handlungen des Kremls in der Ukraine verursacht werden kann, gibt der Russischen Föderation viele Trümpfe für eine strategische Erpressung durch… den Magen. Und die Trümpfe sind schon auf den Tisch geworfen. Russland erklärt, dass der Zugang zu den Seehäfen im Austausch gegen Aufhebung der Sanktion gewährt werde. Übrigens schlug der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres vor, eine Reihe von Sanktionen gegen Russland aufzuheben, damit Kreml den Getreideexport aus der Ukraine doch entblockt.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba verhält sich hingegen negativ zu einem solchen Ultimatum / Vorschlag, schließt aber Besprechung einzelner Einschränkungen nicht aus, um einer Hungernot in der Welt zu verbeugen.

Der Außenminister der Vereinigten Staaten Antony Blinken betonte bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Thema Konflikt und Ernährungssicherheit, dass die russische Regierung die Nahrungsmittelknappheit augenscheinlich als eine Waffe ausnutzt. Um das zu erreichen, was durch den bewaffneten Überfall nicht erreicht werden konnte, und zwar den Kampfgeist des ukrainischen Volkes zu untergraben. «Aber die Ukrainer bemühen sich, sowohl die eigene Bevölkerung, als auch die ganze Welt zu ernähren», – sagte er.

Soll die Weltgemeinschaft die Sanktionen unter dem Vorwand einer Rettung der Welt lockern, wird dies eine geostrategische Katastrophe bedeuten. Denn die heutigen Putins Realien sind ganz anders – ein Rückzug wird dort als eine Niederlage wahrgenommen. Moskau braucht keinen Frieden nach unserem Verständnis und im Sinne der Traditionen des internationalen Rechtes. Sie brauchen den Raum, sogar einen Teil davon, wo sich das diktatorische Regime nicht verbrecherisch fühlen und auf keine Bestrafung warten würde, wo es keine allgemeinen Verhaltensregeln auf Grundlagen der Gerechtigkeit und Partnerschaft gäbe. 

Genau hier und jetzt wird das Dilemma des größten Negativs der heutigen Welt gelöst – eine globale Hungernot wird zur größten strategischen Errungenschaft und Positiv für den Sieg des Putins Regimes über die demokratische Zivilisation.