Der Sicherheitsdienst der Ukraine SBU hat 8 russische Besatzer identifiziert, die im kleinen Dorf Motyshin, Kreis Butscha, Gebiet Kiew eine Foltereinrichtung für friedliche Bewohner organisierten. Innerhalb eines Okkupationsmonats töteten Raschisten in dieser Ortschaft mehr als 30 Menschen. Unter den Folteropfern ist die Familie der Dorfältesten Olga Suchenko.  Die Frau, die sich um Dorfeinwohner sorgte, Menschen aus der Besatzungszone transportierte, Medikamente und Lebensmittel zustellte, ihr Mann Ihor und ihr Sohn Olexandr wurden am 23. März von Besatzern aus ihrem Haus abgeholt. Und am 3. April wurde die Familie mit Spuren grausamer Torturen in einem Massengrab im Wald nahe des Dorfes gefunden. 

Der SBU berichtet, dass die Henker versuchten, von der Dorfältesten und ihren Verwandten Informationen über Stationierung ukrainischer Truppen und Mitglieder der Territorialen Verteidigung zu erhalten. Unter den Augen der Mutter durchschossen sie dem Sohn ein Bein und nachdem sie keine Informationen erhalten hatten, töteten sie ihn durch einen Kopfschuss. Gefoltert wurde auch der Mann von Olga Suchenko. Den Geiseln wurden Glieder gebrochen, Nägel herausgerissen, Schädel durchschlagen, man stellte mehrere Schusswunden fest. Vergraben wurden Suchenkos und noch ein Mann in der Nähe eines Unterstands, in welchem die Raschisten auch einen Folterraum einrichteten. Daneben hat man eine Leiche einer weiteren jungen Frau gefunden, die erschossen wurde. Das ist Jaroslawa, eine Kiewerin, die nach Motyshin zu ihren Verwandten gekommen war, um sich vor den Bombardierungen der Hauptstadt zu verstecken. Als Kolonnen russischer Fahrzeuge begannen, ins Dorf einzuziehen, wurden alle, die versuchten, hier auszureisen, erschossen. Jaroslawa wurde von einem Scharfschützen getötet. Später sagten Raschisten dem Vater, der gefangengenommen und gefesselt ohne Essen und Wasser gehalten wurde, «und warum war sie in schwarz gekleidet und geflohen?»

Der Dorfeinwohner Petro Kozuba berichtet, dass ein örtliches 17-jähriges Mädchen von sieben Raschisten vergewaltigt «und dann in einen Brunnen rausgeworfen wurde». 

«Auch hielten «Befreier» zwei Freiwillige fest, die humanitäre Hilfsgüter für Motyshins Dorfeinwohner zustellten. Die Besatzer verhörten und folterten sie und  fuhren sie danach zu einem Waldstreifen und  befahlen ihnen zu fliehen, indem sie das Feuer auf die Freiwilligen eröffneten. Ein Freiwilliger wurde am Kopf getroffen und starb, ein anderer wurde schwer verletzt. Die Fahrzeuge und humanitären Hilfsgüter nahmen die Besatzer zu sich. 

Dokumentiert wurde der Tod von zwei Mitgliedern der öffentlichen Organisation «Patriot». Ermittler stellten fest, dass sie zu Tode gefoltert worden waren, und nach dem Tod hatten Raschisten ihre Körper zerschossen», – betonte der SBU.

Raschisten misshandelten noch einen Dorfeinwohner, sie fesselten ihm die Hände, banden ihn an ein Vierradfahzeug und zwangen ihn, hinterher zu laufen. Nach Verhören und Prügeleien wurde der Mann mehrere Tage lang in einer Kanalisationsgrube gehalten. 

Unter den identifizierten Raschisten, die sich an der Ermordung der Familie von Olga Suchenko und an Gräueltaten in Motyshin beteiligten, sind fünf Militärs der russischen Armee und drei Söldner der «Privaten Wagner – Militärgesellschaft»: Oberleutnant Oleg Krikunow – Zugführer der 37. separaten motorisierten Schützenbrigade der 36. kombinierten Armee; Sergeant Tschingis Gontschikow – Gruppenführer – Kampffahrzeugkommandeur der 37. separaten motorisierten Schützenbrigade der 36. kombinierten Armee; Sergeant Alexandr Wantschikow – Gruppenführer der 37. separaten motorisierten Schützenbrigade der 36. kombinierten Armee; Sergeant Magomedmirsa Sulejmanow – Kampffahrzeugkommandeur der 37. separaten motorisierten Schützenbrigade der 36. kombinierten Armee; Oberleutnant Vitali Dmitrijew – Zugführer der 37. separaten motorisierten Schützenbrigade der 36. kombinierten Armee; Sergej Sasanow – Mitglied der «Privaten Wagner-Militärgesellschaft»; Sergej Sasonow – Fahrer der Gruppe von  Kommando-und Stabsfahrzeugen der „Privaten Wagner-Militärgesellschaft»; Alexandr Stupnizkij – Nachrichtensoldat-Aufklärer des 1. Aufklärungs-und Sturmzuges der 1. Aufklärungs-und Sturmkompanie der „Privaten Wagner-Militärgesellschaft“.

Den Verdachtspersonen werden 14 Vorfälle vorgeworfen: Tötung von Zivilisten, Beschuss und Verbrennung von Wohnhäusern, Gefangennahme, Foltern, Festhalten von Menschen in Kellern ohne Essen und Wasser, Güter-Diebstahl. Zurzeit wurden diese 8 Besatzer über Verdachtsfall gemäß dem Artikel 438 des Strafgesetzbuches der Ukraine – Verletzung der Kriegsgesetze und - Verordnungen in Abwesenheit informiert. 

Vorgerichtsermittlungen des SBU und der Staatsanwaltschaft im genannten Kriminalfall dauern an.