Der Gipfel der US-amerikanischen und russischen Präsidenten Joe Biden und Wladimir Putin dokumentierte teilweise den Stand der Dinge in der internationalen Politik und in den bilateralen Beziehungen zwischen Washington und Moskau zum heutigen Tag. Zwischen den Ländern gibt es große Unterschiede in der Weltanschauung, aber globale Sicherheit braucht einen Dialog, – meint Mychajlo Podoljak, Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenbüros zum Treffen der Präsidenten der USA und Russlands am 16. Juni in Genf.

Ihm zufolge sei dieser Gipfel für US-Präsident ein Zeichen grundlegender Positionen: „Amerika kehrt zur globalen Agenda zurück. Amerika kehrt zu einer vertieften Zusammenarbeit mit seinen europäischen Verbündeten zurück. Amerika legt klar dar, welche Konsequenzen für Russland im Falle eines destruktiven Vorgehens gegen Amerika oder seine Partner entstehen werden. Und es hat auch skizziert, welche Probleme sie doch noch gemeinsam lösen können“, – meint der Berater von Präsident der Ukraine.

Für Kiew ist es äußert wichtig, dass Präsident Joe Biden deutlich betont hat, dass er sich für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine eingesetzt hatte. Er erwähnte auch die Minsker Vereinbarungen, aber im Wortlaut: Man müsse diplomatische Schritte für ihre Umsetzung verstärken. Zu diesen Worten sagte M. Podoljak, dass die ukrainische Seite bereits auf allen Ebenen die Arbeit an einer angemesseneren „Lesung von Minsk“ aktiviert habe – so dass die Worte von US-Präsident seiner Meinung nach die ukrainische Seite de facto unterstützen.

Wie bereits bekannt ist, wurden nur zwei Themen in Bezug auf die Ukraine – Donbass und Minsker Abkommen sowie NATO und Ukraine diskutiert. Den Äußerungen von J. Biden und W. Putin zu diesen Themen nach zu urteilen, – so ukrainische Beobachter, – hätten beide Seiten ihre Positionen ausgetauscht, es seien „Differenzen“ aufgetreten, wie US-Präsident auf einer Pressekonferenz sagte.

„Das ist jener Fall, wenn kein Ergebnis viel besser ist als irgend-welche Vereinbarungen. Kaum würden uns „Kompromisse“ unter russischen Bedingungen gefallen“, – schrieb in diesem Zusammenhang der ukrainische Politologe Wolodymyr Fessenko.

„Für uns ist etwas anderes viel wichtiger – Bidens Unterstützungserklärung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine. Es scheint schon eine Tradition zu sein. Aber wichtig ist, dass Biden seine Unterstützung für die Ukraine erklärte, indem er eine Liste von Fragen formulierte, die für die USA prinzipiell sind, einschließlich der Menschenrechte, zu denen Washington nicht beabsichtigt, Russland Zugeständnisse zu machen. Es ist auch wichtig, die Kohärenz und Einhaltung der Prinzipien der US-Position in der Ukraine-Frage zu demonstrieren.

So sind die Gefühle nach diesem Treffen insgesamt eher positiv. Lassen sie uns jedoch die Konsequenzen des Gipfels im praktischen Handeln Russlands abwarten. Biden sprach übrigens auch davon. Dann werden wir die endgültigen Schlussfolgerungen ziehen“, – betonte W. Fessenko.

Zeitung „Stimme der Ukraine“