„Der lang ersehnte Sieg der Ukraine vor dem Amsterdamer Hof! Skythisches Gold wird in die Ukraine zurückkehren. Ich bin dem Gericht für eine faire Entscheidung dankbar…Wir holen immer das unsrige zurück. Zuerst werden wir das skythische Gold zurückholen und dann die Krim“, - so kommentierte Präsident der Ukraine Volodymyr Zelenskyy die Entscheidung des Berufsgerichts von Amsterdam, angenommen am 26. Oktober. Der Entscheidung zufolge sollte eine Sammlung des skythischen Goldes an die Ukraine zurückgegeben werden und nicht auf die von Russland besetzte Krim.

Streitgegenstand war eine Sammlung von 565 Museumsstücken, von mehreren Krim-Museen zur Verfügung gestellt.

Anfang 2014 wurde sie für eine Ausstellung im Allard-Pearson-Museum in Amsterdam übergeben. Zum Zeitpunkt der Ausstellung wurde die Krim von russischen Truppen erobert. Seitdem wurden die Rechte auf skythisches Gold in Gericht umstritten.

Es handelt sich um eine Sammlung einzigartiger archäologischer Schätze: Waffen, Edelsteine, Goldschmuck der Skythen. Einer der wertvollsten Exponate der Ausstellung ist ein alter skythischer Helm, der mehr als 2,4 Tausend Jahre alt ist. Der Wert der ganzen Ausstellung wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Nach der Besetzung der Krim durch Russland lehnte die niederländische Seite ab, die Exponate an die Krim-Museen zurückzugeben und begründete die Ablehnung dadurch, dass sie sie aus der Ukraine mitgenommen hatte.

Das Kulturministerium der Russischen Föderation bestand unterdessen auf der Übergabe der Sammlung des skythischen Goldes in den Besitz Russlands. Klassenbasierte Rückgabeklage wurde von vier Krim-Museen eingereicht. Die ukrainischen Behörden erklärten, dass die Artefakte kein Eigentum der Museen sind, sondern dem Staat Ukraine gehören. Das Bezirksgericht von Amsterdam entschied am 14. Dezember 2016, die Exponate der Ausstellung „Krim: Gold und Geheimnisse des Schwarzen Meeres“ dem ukrainischen Staat zurückzugeben.

Im März 2017 erhielt das Amsterdamer Berufungsgericht eine Berufung von Vertretern der Krim-Museen gegen die Gerichtsentscheidung zum „skythischen Gold“. Die Ukraine forderte während der Gerichtsverhandlungen auf, nicht zu zulassen, die UNESCO- Konvention von 1970 durch die Überstellung ukrainischer Kulturerbe an den Aggressor-Staat zu verletzen. Damals beantworteten Vertreter der Krim- Museen auch die Frage nicht, wen sie vertreten: die Ukraine als Eigentümer von Werten oder Russland als Besatzungsstaat.

Im Juli 2019 verschob das Berufungsgericht von Amsterdam erneut, ein endgültiges Urteil in diesem Fall zu fällen. Und schließlich letzten Dienstag wurde die Entscheidung zugunsten der Ukraine getroffen.

Obwohl der Kreml früher erklärte, dass man die Ausstellungsexponate von Amsterdam auf die besetzte Krim „zurückholen möchte“, blieb dort die endgültige Entscheidung des Berufungsgerichts ohne Kommentare. „Ich werde nichts kommentieren“, - sagte kurz diesbezüglich der Pressesprecher von Präsident Russlands Dmitri Peskow vor Journalisten.

Dennoch wurde im letzten Moment bekannt, dass Russland es beabsichtigt, in kürze beim Obersten Gericht der Niederlande eine Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts von Amsterdam über das skythische Gold einzulegen.

Zeitung „Stimme der Ukraine“