Der Blitzkrieg zur Eroberung eines unabhängigen Staates im Zentrum Europas, mit der Putin ursprünglich rechnete, wurde von der ukrainischen Armee gestoppt. Die russischen Besetzer stoßen auf harten Widerstand des ganzen ukrainischen Volkes und erleiden kolossale Verluste an Menschen und Ausrüstung. Und Moskau kann die Folgen dieses „siegreichen Krieges“ auch nicht länger vor den Russen verbergen – gefangene Soldaten der russischen Streitkräfte rufen ihre Verwandten an und erzählen, was es hier geschieht, aus der Ukraine nach Russland werden Särge mit ihren „Helden“ geschickt; überdies wirken sich schon die Sanktionen auf die Geldtaschen und Kühlschränke der Wähler des diktatorischen Putin-Regimes.

Vor dem Hintergrund des glänzenden Scheiterns der „ukrainischen Operation“ werden in Putins Bunker alte, mehrfach erprobte Pläne zur Revanche herausgeholt.

Laut dem ukrainischen Aufklärungsdienst planen die russischen Truppen, russische Städte mit dem Kampffahrzeug „Grad“ anzugreifen, um später die ukrainischen Streitkräfte für den Angriff auf die russische Zivilbevölkerung verantwortlich zu erklären. Als „Ausführer“ der Beschießung ist das Regiment „Asow“ und Kommandeur Serhiy Velichko (Pseudo „Chile“) „ernannt“. Mit diesem Manöver will der Kreml seine „Entnazifizierungsoperation" in der Ukraine rechtfertigen, indem er das „Nazi-Regime" Kyjiws am Beispiel des Regiments „Asow“ (früher führte diese Rolle in der russischen Propaganda der „Rechte Sektor“ und Visitenkarten von Dmytro Jaroshs aus) für Verbrechen gegen Menschlichkeit verantwortlich macht. Dadurch soll das Bild des Beschusses friedlicher ukrainischer Städte und der Tötung Tausender Zivilisten in der Ukraine durch russische Truppen „überdeckt“ werden.

Aus einem Briefwechsel mit der Linguistin, Übersetzerin, Lehrerin einer der Hochschulen in Sankt Petersburg Elena Wedmedskaja:
„– Servus, Lena! Stolz auf ihren Putin? Gibt es noch normale Russen oder sind alle Mörder und Orks? Nur in Mariupol sind 2,5 Tausend Menschen ums Leben gekommen… (Angaben per 13.03)

– Es werden dort Nazis vernichtet – Sadisten aus „Asow“…“
Die Vertreterin der „Sankt Petersburger Intelligenz“ wiederholt die Narrative des Außenministers der Russischen Föderation Lawrows darüber, dass die Putin-Truppen am 9. März die Geburtsklinik in Mariupol absichtlich bombardierten, weil da „sich dort der Stützpunkt der Nazis von „Asow“ befand“.

Nach den Angaben des ukrainischen Aufklärungsdienstes werden in den nächsten Tagen die Stadt Belgorod und Siedlungen in den Regionen Belgorod und Kursk beschossen. Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios ist ziemlich hoch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die russischen Besetzer am 14. März einen Angriff mit den Raketen Toschka-U auf Donezk inszeniert haben. In der Stadt, die durch die Russische Föderation kontrolliert ist, gibt es zahlreiche Opfer unter Zivilisten. Und diese Top-Nachricht mit Beschuldigung der ukrainischen Streitkräfte wird durch alle Kanäle der russischen Propaganda verbreitet.

Ein ähnlicher Terrorangriff „unter fremder Flagge“ wurden von den Besetzern am 11. März ausgeführt, als die russische Luftwaffe aus Belarus ausflog, sich über dem Territorium der Ukraine umdrehte und einen Angriff auf die Siedlung Kopany, Belarus, ausführte. Kurz davor teilte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksiy Reznikov öffentlich über die vorbereitende Provokation mit, deren Ziel war, die belorussischen Truppen in den Krieg gegen die Ukraine hineinzuziehen. Danach verzichtete Minsk, die Tatsache der Bombardierung der belorussischen Siedlung offiziell zu bestätigen – die Provokation wurde vereitelt.

„Darüber hinaus ist es bekannt, dass die russischen Sonderdienste unter den Ukrainern, die sich aus diesen oder jenen Gründen in Russland aufhalten, Werbearbeit durchführen.

Dies wird zwecks Imitation von Vorhandensein ukrainischer Diversions- und Spionagegruppen gemacht, die angeblich auf dem Territorium Russlands handeln und die in ihrem Bestand ausländische Militärs haben, welche den ukrainischen Streitkräften angeschlossen haben.
Als Beweis werden Aussagen der Ukrainer ausgenutzt, die in Russland angeblich im Laufe der Ausführung einer Diversionsaufgabe verhaftet wurden. Inszenierungen von Angriffen auf städtische Infrastruktur können auch nicht ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich werden es Angriffe, ähnlich den Ereignissen am 2. Mai 2014 in Odesa (der Angriff auf die Gewerkschaftsverwaltung) sein, unter Einsatz von Flaschen mit Zündmischung und Brandanschläge als Racheakte. Überdies ist es bekannt, dass die russischen Sonderdienste über die städtische Datenbase der Pässe der Einwohner von Mariupol verfügt“ – teilt der Expert Serhiy Kovalenko. 

Offensichtlich will Russland durch solche Inszenierungen nicht nur Anschein eines Opfers zu schaffen, wessen friedlichen Städte durch das „Nazi-Regime“ Kyjiws angegriffen wird, sondern auch einen großzügigen Akt der Abschreckung der Bevölkerung durchzuführen, die unter den Sanktionen den Glauben an der in Russland regierenden Macht verlieren kann.