Die humanitäre Situation in Mariupol bleibt katastrophal. Bereits seit 23 Tagen befindet sich die Stadt völlig in einer Blockade, die Raschisten eingerichtet haben. In dieser Zeitspanne hat sich Mariupol aus einem Schaufenster des wiederaufgebauten ukrainischen Donbass in eine Stadt von Leid und Schmerz verwandelt. Zerstörte Gebäude, bis auf den Grund zertrümmerte Schulen und Krankenhäuser, Leichen friedlicher Menschen, die mitten auf Straßen einfach unter dem Himmel liegen, – so sieht jetzt das Bild der Stadt aus.

Doch trotz der Katastrophe und Trümmer leben die Mariupol-Bewohner weiter und halten sich durch. „Unsere wichtigste Kraft sind die Menschen. Friedliche, gute und unglaublich starke. Solange es auf unserer Erde solche Menschen gibt, ist die Ukraine nicht zu brechen! – betonte man im Stadtrat von Mariupol. – Unter den Verhältnissen, da eine zentralisierte Massenevakuierung unmöglich ist, sehen wir Hunderte und Tausende begeisterter Beispiele an gegenseitiger Hilfe. Wir sind dankbar Freiwilligen und ungleichgültigen Menschen, die täglich helfen, Mariupol-Bewohner aus einer Zone aktiver Kampfhandlungen auszuführen. Wir danken unseren Brüdern und Schwestern in Berdjansk, Saporischschja, Tokmak, Wassyliwka, Dnipro, Winnyzja, Lwiw, Krywyj Rig und vielen anderen Städten der Ukraine und der Welt, die Binnenvertriebene aus Mariupol bei sich aufnehmen“.

Gleichzeitig ist aus der vom Feind umzingelten Stadt weiterhin das Flehen zu hören, jegliche Hilfe für die Bewohner fortzusetzen, die an Grausamkeiten des Krieges leiden. Die Gespenster-Stadt, die Heldenstadt braucht, um standzuhalten, um das zehnfache härtere Sanktionen gegen russische Nazis für ihre Gräueltaten. Für Mariupol wie auch für unser ganzes Land sind äußerst notwendig geschlossener Himmel, Flugzeuge, Panzer von den Verbündeten der Ukraine, diplomatische Superbemühungen.

In Mariupol kommt es zu immer mehr Hungertodesfällen. Immer mehr Menschen bleiben hier ohne jegliche Lebensmittelvorräte. Dabei werden alle Bemühungen, eine umfangreiche humanitäre Operation für die Rettung ziviler Mariupol-Bewohner zu organisieren, von der russischen Seite blockiert. Denn die Besatzer interessieren sich nicht für Menschen und ihre Schicksale, sondern für ein Propaganda-Bild mit einer Zwangsevakuierung der Bevölkerung auf Russlands Territorium.

„Wir sind an der Grenze, – sagt eine Mariupol-Bewohnerin, Wir haben schon seit zwei Tagen nicht gegessen.  Eine Schwäche. Wir haben keine Kraft, die Stadt zu Fuß zu verlassen. Es ist gut, dass wir ein wenig Wasser haben“. Diese gruseligen Worte sind immer oft von Menschen zu hören, die in der Stadt geblieben sind, wenn man mit ihnen wenigstens für ein paar Minuten eine Verbindung hergestellt hat.

Mariupol fleht um Hilfe! Und jetzt ist die Hauptaufgabe, um jeden Preis Hunderte Tausend Menschen zu retten, die in der Stadt geblieben sind, sie aus einer Hölle und aus einem endlosen Verhöhnungskreis zu retten. Unbedingt muss man die Stadtbewohner schützen und ein für allemal den verhassten Feind aus dem ukrainischen Boden wegtreiben, damit alle anderen Städte unseres Landes das schreckliche Schicksal von Mariupol nicht wiederholen.

Fotos des Stadtrats von Mariupol