„Mehr als 1 Mio. 185 Tausend unserer Bürger, darunter über 200 Tausend Kinder, sind auf das Gebiet der Russischen Föderation abtransportiert worden“,- berichtete die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments Ljudmila Denissowa auf einem Briefing in Kiew.

Das terroristische Land versucht nicht einmal, seine Verbrechen zu verdecken, schafft für den russischen Fernsehkasten ein Bild des heiligen Menschheitsretters und gibt es für eine Wohltat aus. In Russland hat man erklärt, dass am 10. Mai 8 787 Personen, darunter 1 106 Kinder aus der Ukraine abtransportiert wurden. Laut dem Chef des Nationalzentrums für Verteidigungsführung Russlands  General-Oberst Michail Misinzew seien sie ohne Beteiligung der Kiewer Behörden aus gefährlichen Bezirken der Gebiete Donezk, Luhansk und anderer Regionen evakuiert worden.

Die Deportierten werden abtransportiert und über ganz Russland verteilt, insbesondere in armen Regionen, damit sie helfen, die Wirtschaft zu entwickeln, - betont Ljudmila Denissowa. Und noch nutzt Putin die gefangengenommenen Ukrainer für seine Propaganda aus, „um später Bilder über ihre Flucht aus der Ukraine und Schutz in der Russischen Föderation zu drehen“. Die Ombudsfrau verweist darauf, dass Russen in den zeitweilig besetzten Regionen Filtrierungslager bauen lassen, wo man Ukrainer verhört und danach ausfragt, was sie zur „russischen Mission“ in der Ukraine denken.

„Passt ihnen die Antwort nicht, überprüfen sie Dokumente, sie können Handys überprüfen. Wir wissen von ihrem Schicksal nicht. Aber zweifelsohne ist jene Tatsache, dass viele keine Dokumente haben, zum Beispiel, Kinder, die während des Krieges geboren wurden. Für diese Menschen wird es kompliziert sein, zu beweisen, wo sie geboren wurden, und in die Heimat zurückzukehren“, - fügt Ljudmila Denissowa hinzu.

Außerdem greift man in Russland zu gesetzwidrigen „Adoptionen“ von aus der Ukraine ausgeführten Minderjährigen. Das Bildungsministerium Russlands beabsichtigt, „Verträge“ mit russischen Besatzungsverwaltungen in den Gebieten Donezk und Luhansk zu unterschreiben, gemäß welchen die aus unserem Territorium deportierten Weisenkinder an russische Familien übergeben werden. Das Außenministerium der Ukraine nannte Gefahr einer gesetzwidrigen Adoption minderjähriger Bürger der Ukraine „schreiend“.

„Russische Besatzer verletzen weiterhin das Völkerrecht und greifen zu unzulässigen Handlungen – zu gesetzwidriger und gewaltsamer Verschiebung von Bürgern der Ukraine, darunter von Kindern, unter anderen von Weisenkindern, Kindern, deren Eltern das Sorgerecht entzogen wurde, sowie auch von Kindern, deren Eltern infolge der militärischen Aggression Russlands getötet wurden, über die Staatsgrenze unseres Staates auf das russische Gebiet“, - heißt es in einer Erklärung des Auswärtigen Amtes. Das Ministerium betont, dass sich „Russland faktisch in Verletzung des humanitären Völkerrechts und elementarer Standards der Menschlichkeit mit dem auf Staatsebene organisierten Kidnapping und der Zerstörung der Zukunft der ukrainischen Nation beschäftigt“. Diese Handlungen können als Entwendung qualifiziert werden, - fügte das Außenministerium hinzu.

Das Ministerium appelliert an Verwaltung des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge, Internationales Rot-Kreuz-Komitee, UNICEF, Verwaltung des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Kinder und bewaffnete Konflikte und für Gewalt gegen Kinder, unverzügliche Maßnahmen für die Ruckführung ukrainischer Kinder auf das Territorium unseres Staates zu treffen.