Jedoch geben die ukrainischen Behörden ihre Versuche nicht auf, die westlichen Verbündeten zu beeinflussen und die Städte von feindlichen russischen Angriffen zu schützen. Ihre Folgen hat die ganze Welt gesehen – getötete friedliche Einwohner, darunter auch  Kinder, zerstörte Häuser, Schulen, Spitale, andere wichtige Objekte der Infrastruktur der Städte.

Eine starke Noflay-Kampagne, die viele Sozialnetze erfasst hat und es zum Ziel hat, das westliche Politikum doch noch zu beeinflussen, brachte bereits ihre Früchte. So zeugen die Ergebnisse einer Reuters/Ipsos-Umfrage davon, dass derzeit 74 Prozent der Amerikaner glauben, dass die Vereinigten Staaten mit der NATO an der Schaffung einer „No-Flay-Zone“ für den Schutz der Ukraine gegen russische Luftangriffe zusammenarbeiten müssen. 

Die Umfrage, die am Donnerstag und Freitag durchgeführt wurde, zeugt davon, dass die Empörung der USA im Zusammenhang mit der russischen Invasion der Ukraine, die in den letzten Tagen immer wieder Bombardierungen städtischer Wohnviertel verursachte, zunimmt. 

Diese Idee wird auch vom ehemaligen US-Sondervertreter für die Ukraine und US -Ex-Botschafter bei der NATO Kurt Walker unterstützt. Er ist der Ansicht, dass die Vereinigten Staaten zusammen mit ihren NATO-Verbündeten eine No-Flay-Zone über der Ukraine trotz Befürchtungen sichern können, dass sie in einen direkten Konflikt mit Russland verwickelt werden. „Die Ukrainer brauchen mehr „Stinger“-Raketen, mehr „Javelin’s”, grundsätzliche Munition, sie brauchen Hilfe bei der Luftabwehr. Und ich würde empfehlen, und ich bin sicher, dass es für uns eine gute Idee wäre, eine No-Flay-Zone einzuführen“, – stellte Walker während einer Online-Konferenz fest, die der Amerikanisch-Ukrainische Business-Rat organisiert hatte. Trotz Befürchtungen, dass es die NATO in einen direkten Konflikt verwickelt, lässt dies trotzdem ihm zufolge am Beispiel voriger Operationen machen. Und zwar, mit Beschränkungen was Ziele und Bedingungen betrifft, Komponenten einzusetzen, für die Sicherung allein einer No-Flay-Zone, aber nicht für Attacke gegen andere, wenn man selbst nicht angegriffen wurde. „Ich glaube, dass es möglich ist, und man dies unverzüglich tun muss“, – betonte Walker.

Gleichzeitig brachte er seine Überzeugung zum Ausdruck, dass immer mehr Menschen in Russland, darunter unter dem Militär „zu denken beginnen“, dass sie sich in der Hand eines wahnsinnigen Irren befinden, der ebenfalls einen Zugang zu Kernwaffen hat, sowie auch, dass Putin sein Land zum Ruin führt.

Noch resoluter bei der Unterstützung für die Ukraine ist die Ex-Präsidentin Littaus Dalia Grybauskaite. Sie hat die NATO aufgefordert, in den Krieg für die Ukraine zu ziehen. 

„Nur ein Krieg kann den Krieg stoppen. Man muss sich nicht verstellen und versuchen, das Gewissen allein durch Waffenlieferungen für die Ukraine zu beruhigen, es ist zu spät. Das ukrainische Volk kämpft für uns…Die Wiederholung abgedroschener Worte darüber, dass die NATO der Ukraine nicht helfen kann, sieht schon pathetisch aus und entlarvt die Feigheit des Westens“, – erklärte Grybauskaite. 

Sie hob hervor, dass der Westen in diesem Krieg fremder Beobachter bleibe und faktisch Mitbeteiligter daran sein werde, was russische Truppen mit der Ukraine tun, und gab ihren Gedanken zum Ausdruck, dass wenn auch Putin in der Ukraine nicht gestoppt werde, westliche Länder würden sowieso gezwungen sein, zu kämpfen, aber schon auf ihrem Territorium.

„Die Ukraine bittet um reale Hilfe, auf dem Bildschirm sehen wir Explosionen in Wohnvierteln und kündigen „entschiedene Unterstützung für die Ukraine“ an. Ich schäme mich zu hören, wie die Oberhäupter und hochrangigen  Beamten der NATO sagen, dass sie sich in den Konflikt nicht einmischen dürften – konnten wir es aber in Syrien, Libyen, Afrika, Jugoslawien, Afghanistan machen? Die Ukraine kämpft derzeit um ihre eigene Existenz und um den Frieden in Europa. Und was tun wir, sehen uns weiterhin das Ruinieren eines unabhängigen Staates an? Ruhm der Ukraine und ihren Helden! Vorläufig nur ihren Helden, denn andere sind am Horizont nicht zu sehen“, – erklärte Dalia Grybauskaite. 

Deswegen ist es offensichtlich, dass der Druck auf die westliche politische und militärische Führung wenigstens in Frage der Himmelschließung zunehmen wird und, so ist es zu hoffen, sie zu entschlossenen Handlungen zwingt.