„Nachts schossen die Besatzer auf Mykolajiw. Direkt auf  Wohnviertel. Mit der Raketenartillerie. Man schoss auf  Charkiw. Schlafviertel einer friedlichen Stadt. Man schoss auf andere Städte unseres Staates. Kein einziger Kriegszweck. Einfach der Terror. Raketen, Flugzeugbomben, „Grad“-Raketenwerfer, Mörser. Gegen die Menschen. Ein Gefühl – als ob das in einem anderen Land ist. Aber das ist in unserem Land. Gerade in unserem, nicht wo anders. In unserem. Das immer den Frieden über alles wollte“, - betonte Volodymyr Zelenskyy und fragte, wie viel Tode und Verluste nötig sind, um den Himmel über der Ukraine zu sichern und wodurch sich friedliche Menschen in Charkiw oder Mykolajiw von Hamburg oder Wien unterscheiden?

„Wir warten auf eine Entscheidung. Reinigung des Himmels. Entweder durch die Gewalt, die sie haben, oder stellen sie uns Kampfflugzeuge und Luftabwehrmittel zur Verfügung, die uns eine nötige Gewalt verleihen“, - erklärte er und betonte, dass es in Wirklichkeit Hilfe ist, die die Welt nicht einfach der Ukraine, sondern sich selbst leisten müsse, um zu beweisen: Die Menschlichkeit werde möglichst schnell siegen. 

Die stellvertretende Parlamentspräsidentin der Ukraine Olena Kondratjuk fragt auch, indem sie sich an westliche Partner wendet, wie viel unschuldige ukrainische Kinder noch sterben müssten, damit die Ukraine reale Hilfe von der Schließung des Himmels bekommt? „In Europa, in einer europäischen Stadt haben wir binnen 24 Stunden drei Anfragen auf Evakuierung schwerverletzter Kinder mit Schusswunden erhalten. Zwei von ihnen haben die Nacht nicht überlebt. Gerade dadurch,  dass sie physisch keine Möglichkeit hatten, spezialisierte Hilfe zu bekommen. Und ein Kind wird der Vater selbstständig abtransportieren, weil es unmöglich ist, hinzugelangen. Wie dies nach europäischem Maß zu bezeichnen ist…Weiß ich eigentlich nicht“, - führt Olena Kondratjuk Worte des diensthabenden Arztes im Kinderkrankenhaus „Ochmadyt“ Andrij Wysozkij an, das von Bruchstücken einer russischen Flügelrakete getroffen wurde. 

Russische Raketen und Bombardierungen bedrohen auch die in der Ukraine untergebrachten Kernobjekte, und dies bedeutet, dass auch ganz Europa und die Welt. Denn außerdem, dass sich jetzt schon die Atomkraftwerke von Tschernobyl  und Saporischschja unter Kontrolle des Besatzers befinden und auch Gefahr für das im Gebiet Mykolajiw untergebrachte Süd-Ukrainische Atomkraftwerk besteht, hat der Feind das Territorium des wissenschaftlichen Nationalzentrums „Charkiwer physikalisch-technisches Institut“ beschossen, wo sich die Versuchskernanlage „Neutronenquelle“ befindet, in deren Spaltzone 37 Kernbrennstoffelemente beschichtet wurden.  Die Welt muss es sich endlich bewusst werden, dass die Zerstörung der Anlage und Deponien für Kernstoffe zu einer großangelegten Umweltkatastrophe führen könnte. Deshalb sind in diesem Kontext Erklärungen darüber, dass die Einführung einer No-Flay-Zone über der Ukraine zum Einsatz von Kernwaffen durch die Russische Föderation führen könnte, gar nicht überzeugend. Denn gerade russische Raketen und Bomber stellen Gefahr einer Atomexplosion dar, nicht aber die Einführung einer No-Flay-Zone über der Ukraine, darunter über den Kernobjekten. 

Nicht weniger zahnlos ist auch ein Appell der Europäischen Union an die Internationale Atomenergieagentur(MAGATE) mit der Bitte, die ukrainischen Atomkraftwerke zu schützen und im Notfall internationale Hilfe zu mobilisieren. „Ich bitte die MAGATE, alles Mögliche zu tun, um die Kernsicherheit der Kernobjekte der Ukraine unter gegenwärtigen Kriegsbedingungen zu sichern“, - schrieb die Eurokommissarin für Energiepolitik Kadri Simson an den MAGATE-Direktor Rafael Grossi und gab ihre Meinung zum Ausdruck, dass die Russische Föderation unverzüglich ihre Gewaltaktionen gegen die Ukraine einstellen und in erster Linie alle ukrainischen Kernobjekte unter volle operative und Regelungskontrolle der Ukraine zurückführen müsste.

Wie lange muss es noch sein und welche Gefahren müssen entstehen, damit alle verstehen, dass die einzige Möglichkeit, die Kernobjekte und das Leben friedlicher Menschen zu sichern ist die Einführung einer No-Flay-Zone über dem Territorium der Ukraine? 

Gleichzeitig was Russland ist versteht gut die Ex-Präsidentin Littaus Dalia Grybauskaite(2009 – 2019), die die NATO-Länder aufgefordert hat, der Ukraine reale Hilfe zu erweisen und sich nicht zu einem Mitbeteiligten an den Kriegsverbrechen zu verwandeln und schweigend zu beobachten, wie das ukrainische Volk vernichtet wird. „Die Sanktionen werden Putin nicht stoppen, wie sie auch sein mögen. Sie sind notwendig, aber ohne irgend-welche Ausnahmen, solche wie wir sie in den SWIFT-Abkopplungen oder im Energiebereich und Banken sehen, die ihn bedienen“,- hob Dalia Grybauskaite hervor  und betonte: Die Wiederholung abgedroschener Worte darüber, dass die NATO der Ukraine nicht helfen könne, sehe schon pathetisch aus und entlarve die Feigheit des Westens. „Der Westen versteht bis jetzt nicht, dass in der Ukraine ein europäischer Krieg geführt wird. Entweder nimmst du daran teil und kämpfst gegen den Aggressor oder wirst Mitbeteiligter an den Kriegsverbrechen, indem du einfach stehst und zusiehst, wie die Ukraine und ihr Volk vernichtet werden“, - betonte sie und gab ihre Meinung zum Ausdruck, dass wenn auch Putin in der Ukraine nicht gestoppt werde, der Westen würde sowieso gezwungen sein, zu kämpfen, aber schon in seinen Ländern. „Die Ukraine bittet um reale Hilfe, und wir sehen zu, wie auf unserem Bildschirm Wohnviertel abgefegt werden, und sagen immer wieder, dass wir „stark die Ukraine unterstützen“. Ich schäme mich zu hören,  wie die Oberhäupter und hochrangigen Beamten der NATO murmeln, dass  sie „sich in den Konflikt nicht einmischen dürfen. Konnten wir es aber in Syrien, Libyen, Afrika, Jugoslawien und Afghanistan machen, nicht wahr?“, - stellt Dalia Grybauskaite fest und betont, dass heute die Ukraine für das Überleben ihrer Nation und für den Frieden in Europa kämpft.