Die Leiter der Parlamentsausschüsse für Umweltpolitik und Nuturnutzung und für Energie und Kommunaldienstleistungen Oleg Bondarenko und Andrij Herus zusammen mit dem zeitweilig amtierenden Minister für Umwelt und Naturressourcen Ruslan Strilez haben die IAEA und die NATO aufgefordert, eine Zone für Zugang/Schließung des Territoriums über der Ukraine einzuführen. 

«Die Streitkräfte schützen unseren Erdboden, aber der Himmel der Ukraine bleibt anfällig. Ständige Luft-und Artillerieangriffe des Besatzers bergen  direkte Gefahr für die Nuklearobjekte und -anlagen in der Ukraine in sich. Dies bedroht die Sicherheit und den Wohlstand nicht nur Europas, sondern der ganzen Welt», – führt die Worte von Oleg Bondarenko die Website der Partei «Diener des Volkes» an. 

Im Appell wurde besondere Aufmerksamkeit darauf geschenkt, dass am 9. März ein Notstromausfall im AKW Tschernobyl geschah. Alle Objekte des Staatlichen Systems für Industriegeräte des AKW’s Tschernobyl wurden an Notstromdieselgeneratoren angeschlossen, dennoch  haben sie Dieselkraftstoff nicht mehr als für 48 Stunden. 

«Wir müssen umgehend die Speisung wiederherstellen, anderenfalls können wir Kontrolle über die Nuklear-und Strahlensicherheit in den Betriebseinrichtungen verlieren. Die Welt wird vor einer neuen Atomkatastrophe gestellt», – warnte der Leiter des Umweltausschusses. 

Die Autoren des Appells betonen auch, dass die Stromabschaltung bei einer neuen Sicherheitshülle zum völligen Verlust der Kontrolle über das Sicherheitssystem der Anlage führen würde und infolge eines Belüftungsausfalls beim neuen Sicherheitsconfinement Gefahr der Kontamination mit radioaktivem Staub nicht nur für die Ukraine, sondern für Länder Europas bestehe; der Ausfall der Stromversorgung bei einer Deponie für abgebrannte Kernbrennstoffe, wo etwa 20 000 abgebrannter wärmeproduzierender Elemente des Reaktors gelagert werden,  könnte höchstwahrscheinlich einen Strahlenunfall verursachen; eine Beschädigung der Infrastruktur für den Umgang mit radioaktiven Abfällen werde infolge einer Geschossexplosion  katastrophale Folgen haben und höchstwahrscheinlich die Durchführung entsprechender vollständiger Liquidierungsarbeiten benötige.

Die internationale Gemeinschaft hat Russland mehrmals aufgefordert, eine bewaffnete Aggression gegen die Ukraine einzustellen und sich von Angriffen auf Nuklearobjekte zu enthalten, denn dies kann zu einer globalen Kernkatastrophe führen. Und ein Ausfall der Verbindung mit den Systemen für Strahlungsüberwachung von Atomanlagen der Ukraine verschlimmert die Situation nur noch. 

«Leider waren alle Appelle vergeblich. Mehr noch, vor dem Hintergrund wiederholter Luftangriffe verbreitet Russland die Desinformation über eine «schmutzige» Atombombe, die angeblich in der Ukraine hergestellt wurde, und stellt auf solche Weise die IAEA-Verfahren zur Kontrolle über Kernstoffe in Frage», – betonen die Leiter der Parlamentsausschüsse und der zeitweilig amtierende Minister und rufen die IAEA und die NATO auf, den Himmel über der Ukraine zu schließen, um eine globale Strahlenkatastrophe zu vermeiden.

P.S. Bereits nach der Veröffentlichung dieses Appells beschossen die Moskauer Besatzer  am 10. März Abend das Institut für Physik und Technologie in Charkiw. Infolge der Beschädigung eines Umspannwerks wurde die nukleare subkritische Versuchsanlage «Neutronenquelle» vom Strom abgeschaltet. «Wiederholt hat das Angreifer-Land einen Akt des Atomterrorismus begangen. Informationen über die Folgen der Beschädigungen werden vom Personal der nuklearen Versuchsanlage «Neutronenquelle» präzisiert», – teilte die Staatliche Aufsichtsbehörde für Nuklearregulierung der Ukraine mit.