Jetzt ist die Stadt, wo 400 Tausend Einwohner ohne Wasser, Stromversorgung, Heizung, tatsächlich ohne Lebens- und Arzneimittel abgesperrt sind, der heißeste Punkt auf der Kriegshandlungskarte auf dem ukrainischen Territorium. Die russischen Truppen versuchen, diese Zitadelle des ukrainischen Südens auszuhungern. Sie haben dort eine humanitäre Katastrophe künstlich geschaffen: sie sperren die „grünen Korridore“ in die Stadt, lassen die Bevölkerung nicht evakuieren, lassen humanitäre Hilfsgüter nicht hinein, sondern rauben diese aus. Jeden Tag bombardieren die russischen „Befreier“ die abgesperrte Stadt aus Luft. 

Seit Beginn der vollumfänglichen Invasion in die Ukraine haben die Besetzer auf Mariupol fast hundert Fliegerbomben abgeworfen – nur während des letzten Tages erlebte die friedliche Stadt über zwanzig Bombardierungen. 2187 Zivilpersonen sind ums Leben gekommen. Darüber teilte die Pressstelle des Stadtrats Mariupol in deren Telegram-Kanal mit. Es wird angegeben, dass gerade vom Himmel die größte Gefahr für 400 Tausend Einwohner von Mariupol ausgeht. „Schließen des Himmels über der Ukraine seitens der NATO oder Bereitstellung der notwendigen Systeme der Flugzeugabwehr ist die Lösung, die Hunderttausende unschuldiger Leben in der ganzen Ukraine retten kann“, –A heißt es in der Mitteilung des Stadtrats Mariupol.

Putins Truppen führen Angriffe zynisch und gezielt auf Wohnhäuser, Versammlungsstätten, zerstören Kinderkrankenhäuser, Geburtskliniken, vernichten völlig die städtische Infrastruktur. Dies wird durch neue Satellitenbilder Mariupols von Maxar Technologies vom 12. März bestätigt.

Papst Franziskus nannte Mariupol „Märtyrerstadt“. „Brüder und Schwestern, wir haben eben der Mutter Maria angebetet. In dieser Woche wurde die Stadt, die Ihren Namen trägt – Mariupol – zu einer Märtyrerstadt im entsetzlichen Krieg, der die Ukraine verheert. Es gibt keine strategischen Gründe, welche die Barbarei, das Töten von Kindern, Unschuldigen und wehrlosen Zivilisten rechtfertigen können. Das Einzige, was wir brauchen, ist die unzumutbare bewaffnete Aggression einzustellen, bevor die Städte zu Friedhöfen werden“, sagte der Pontifex, teilt das Radio Vaticana mit.

Er wünschte, dass im Namen Gottes die Schreie der Leidenden erhört würden, dass Bombenangriffe aufhörten, dass sich die Bemühungen auf Verhandlungen konzentrierten und dass die humanitären Korridore effektiv und sicher seien.
„In Gottes Namen bitte ich euch: Beendet dieses Massaker!“, forderte Papst auf.